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Humoristisches Höhentraining mit Josef Hader

Shownotes

Im ausverkauften „Kaufleuten-Theater“ in Zürich treffen Hazel und Thomas erstmalig vor Publikum auf eines ihrer deutschsprachigen Idole: Kabarett-Legende Josef Hader!

00:00:00 Intro 00:07:26 ESC in Wien, Josef Haders erster Film: Indien 00:16:46 Brenner-Filme, Kindheit auf dem Land & Kabarett in der Schule 00:32:10 Einen Film drehen, österreichische Künstler:innen & Regeln an der Supermarktkasse 00:43:15 Kabarett, Comedy & Late-Night-Shows 00:48:54 Snacks, Touren & Stand-up-Programme 01:07:23 Videoschnitt, Auszeichnungen ablehnen & Wien 01:17:31 Zuhörerfragen & Helmut Qualtinger

Hummel-Paradox https://de.wikipedia.org/wiki/Hummel-Paradoxon#:~:text=Die%20Hummel%20hat%200%2C7,nicht%20und%20sie%20fliegt%20trotzdem.

Hazel bei Giacobbo / Müller https://youtu.be/nNzqNLRj4RU?si=gh-nf8AdpBNcfMwX

Josef Hader spricht beim Thema Schauspiel von Michael Curtiz

Josef Hader isst einen Burger in Bademantel in der ZDF-Sendung „Anstalt“ https://youtu.be/bj5fPuw51bQ?si=UQS_4JE1aZMHokCv

Hazel über Bequemlichkeit im Schweizer Kulturbetrieb https://www.srf.ch/sendungen/eurovision-song-contest/hazel-brugger-im-gespraech-in-der-schweizer-kulturlandschaft-herrscht-bequemlichkeit

Jessica Kirson spendet Gage vom Riyadh Comedy Festival zurück https://www.avclub.com/jessica-kirson-apologizes-riyadh-comedy-festival

Tim Dillons Ausladung vom Riyadh Comedy Festival https://www.cbsnews.com/news/tim-dillon-riyadh-comedy-festival-saudi-arabia-fired-jokes-slavery/

Josef Hader empfiehlt „The Rehearsal“ https://de.wikipedia.org/wiki/TheRehearsal(Fernsehserie)

Summit Ice Apparel https://summiticeapparel.com

Josef empfiehlt das Cafe Rüdigerhof in Wien https://www.instagram.com/caferuedigerhof/

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Transkript anzeigen

00:00:21: Hallo, Zürich!

00:00:24: Wir haben heute wirklich einen ganz speziellen Abend.

00:00:26: Ich bin mega gespannt auf alles, was hier heute kommt.

00:00:30: Ich habe heute die Möglichkeit, hier ausnahmsweise mal zu sagen, ich werde heute mit meinem absoluten Idol auf der Bühne sein.

00:00:40: Und es ist heute Abend nicht meine Frau.

00:00:42: Also, für die nächsten neunzig Minuten werde ich mit der Person unter anderem auf der Bühne sein, mit der ich Sex habe und mit der Person, an die ich denke, während ich Sex habe.

00:00:56: Das ist wirklich was ganz, ganz Besonderes und das sage ich wirklich nicht.

00:01:00: Also, es stimmt einfach, also Josef Hader ist wirklich eine absolute Legende.

00:01:06: Ich weiß gar nicht, ob es euch nur ansatzweise klar ist, wie legendär dieser Mann ist.

00:01:10: Er ist wirklich meiner Meinung nach die Person, die es geschafft hat, lustige, deutschsprachige Kinofilme zu machen.

00:01:17: Das ist wirklich ... Es ist ...

00:01:19: Genau.

00:01:20: Es kann man ... Das kann man nicht hoch genug ansehen.

00:01:29: Ich weiß nicht, ob ihr wisst, dass ja die Hummel rein physikalisch nicht fliegen kann, aber dass man ja sagt, die Hummel weiß es nicht und sie fliegt trotzdem.

00:01:39: Und ein bisschen so ist es bei Josef Hader.

00:01:41: Ja, wenn es Josef Hader Filme nicht gäbe, hätte ich, glaube ich, zwanzig Jahre lang gedacht, es ist einfach nicht möglich, lustige, deutschsprachige Filme zu machen.

00:01:50: Und eine der ersten... Die Gespräche, die ich mit Hazel hatte, als wir uns kennengelernt haben vor elf Jahren oder so, war über Josefader.

00:01:58: Und sie hat eben auch gesagt, ich finde alles langweilig, was mit Deutsch-Paring-Raum so passiert, gerade wenn es im Bereich Comedy-Filme ist und was im Kino kommt.

00:02:08: Und sie hat gesagt, ja, ich geb dir schon recht und so.

00:02:10: Aber da gibt es diesen einen Mann in Österreich, der macht megageile Filme, und dann haben wir die Brennereihe angeschaut und sie war huckt.

00:02:16: Und seitdem haben wir uns immer wieder begegnet, aber noch nie zusammen was gemacht hat.

00:02:22: Und Josef hat das eh nicht leicht zu bekommen.

00:02:25: Er macht doch ganz, ganz wenige Auftritte nur hier und da.

00:02:28: Und deswegen ist es was total Besonderes, ihn heute Abend hier zu haben, mit euch allen.

00:02:33: Und das ist ausverkauft, auch noch.

00:02:34: Also, macht mal Applaus für euch, dass ihr es geschafft habt.

00:02:43: Ihr seid drin.

00:02:46: Genau, bevor ich jetzt eben den Österreicher heute Abend auf die Bühne hole, wir haben ja alle drei Länder der Dachregion heute vertreten und auch noch die USA in Teilen von Häsel.

00:02:58: Also wir haben vier Staatsbürgerschaften auf der Bühne.

00:03:01: Genau, würde ich gerne die Frau auf die Bühne holen, die ihr natürlich alle kennt und wahrscheinlich auch in Teilen mögt, wenn es euch wie mir geht.

00:03:13: Sie hat ... Ich glaube, ich muss ja gar nicht mehr viel dazu sagen.

00:03:18: Die hat den ESC moderiert unter anderem dieses Jahr, was sie wirklich fantastisch gemacht hat, mit Sandra Studer und Michel Hunziger zusammen.

00:03:27: Sie wird jetzt am Sonntag, ich muss aufpassen, dass ich nichts Falsches sage, ihr, glaube ich, viertes Soloprogramm aufzeichnen in München.

00:03:36: Sie ist bei Loll dabei gewesen, bei der Heute Show.

00:03:40: Da hat sie, glaube ich, einen ihrer ersten Auftritte hier bei Jacopo Müller.

00:03:45: Und ihr kennt sie alle, also macht bitte einen Riesenapplaus für Hazelbrugger.

00:03:54: Tragt sie mit eurem Applaus auf die Bühne.

00:04:00: Hallo!

00:04:01: Und jetzt, wir sagen seinen Namen, gleichzeitig.

00:04:05: Darf ich ihn auf Schweizerdeutsch ankündigen?

00:04:07: Genau.

00:04:08: Jetzt kommt

00:04:08: Ma, und du kannst dann auch etwas sagen, Thomas.

00:04:11: Du kannst dann auch auf Schweizerdeutsch?

00:04:12: Nein, das ist ja dein grosser Moment, dann mache ich dir nicht kaputt.

00:04:15: Wir sagen seinen Namen auf drei, also ich mache eins, zwei, drei und dann sagen wir den Namen und dann raschen die komplett aus.

00:04:22: Also so, wie wir es eigentlich nicht machen als Schweizer.

00:04:25: Stellt euch

00:04:25: das an.

00:04:26: Klatscht,

00:04:26: klatscht den euren Finger in unseren Fingern.

00:04:31: In

00:04:32: eure Klüppchen.

00:04:35: Nein, also nehmen alles, was wir im Mars haben, und schwingen und fühlen euch frei und raschen komplett aus.

00:04:41: Unleash your inner Spaniard.

00:04:44: Jetzt kommt er auf diese Bühne.

00:04:46: Und es ist wirklich unglaublich, dass er hier ist.

00:04:48: Eins, zwei, drei.

00:04:50: Josef Hada!

00:05:19: Wow, die Leute.

00:05:21: Haben so einen guten Geschmack, Josef, dass die wissen, dass die so ausrasten müssen für dich.

00:05:26: Du bist einfach eine Legende.

00:05:27: Wie fühlt es sich an, du zu sein?

00:05:28: Es muss ja Wahnsinn sein.

00:05:29: Meinem alter Person ablaus, denkt man, wird bald sterben wahrscheinlich.

00:05:34: Ja, das ist wie man so für sein Lebenswerk geährt

00:05:37: wird, gell?

00:05:37: Wenn dann Leute beginnen aufzustehen.

00:05:40: Das ist also die schöne Art zu sagen, jetzt reicht's dann auch mal langsam.

00:05:44: Aber du weißt schon, dass nicht alle Länder so morbid sind wie die Österreicher.

00:05:48: In der Schweiz wird nicht geklatscht, während einer stirbt.

00:05:50: Ja!

00:05:51: Das ist ja super.

00:05:52: Wie

00:05:53: würdest du sagen, was ist so der Hauptunterschied?

00:05:55: Das ist natürlich so eine blöde Frage, die alle immer stellen, aber so

00:05:59: in der Begrüßung

00:06:00: eines Publikums in der Schweiz.

00:06:02: Merkt man da schon, dass sie anders sind als die Österreicher?

00:06:04: Ja klar, sie sind viel enthusiastischer.

00:06:09: Weil ganz ehrlich, bist du in Wien mal rausgegangen.

00:06:14: Wie war's dort?

00:06:15: Kalt.

00:06:16: Wirklich?

00:06:17: Ernsthaft jetzt, oder?

00:06:18: Nee,

00:06:18: das ist super.

00:06:19: Ich finde, Wien ist die beste Stadt zum Auftreten.

00:06:21: Ja, das ist eben, man wird immer belohnt dafür, dass man wohin fährt.

00:06:24: Und es versammeln sich je weiter man weg von zu Hause ist, umso entschiedenere Menschen, die einen sehen wollen.

00:06:30: Wahrscheinlich liegt es daran.

00:06:32: Man glaubt nicht den Propheten im Allgeland.

00:06:33: Ja, Wien ist ... Wien

00:06:35: ...

00:06:38: Ist wie, wenn man in Athenis und in der Eule sieht und sich sagt,

00:06:40: wuhu.

00:06:42: Genau.

00:06:42: Na, aber das ist auch gut.

00:06:44: Es würde man mit Bleigewichten trainieren.

00:06:49: Wenn man in Wien viel spielt, dann ist man aufmonitioniert und ... Humoristisches

00:06:53: Höhentraining.

00:06:54: Ja, genau.

00:06:55: Perfekt, also jetzt kannst du den Sauerstoff durch die anderen fließen lassen.

00:06:58: Und es stimmt wirklich, Thomas und ich haben eine Beziehung, die eigentlich auf deinen Filmen basiert.

00:07:04: Also du warst das Erste, was er mir empfohlen hat.

00:07:07: Ich, deine Filme, nicht mögen würde, würde ich Thomas Geschmack nicht respektieren.

00:07:12: Und dann gäbe es zwei Leute, die unsere Kinder sind, nicht.

00:07:15: Also danke, dass jetzt diese Dinger am Hals haben.

00:07:18: Ich hatte

00:07:18: auch schon einige Beziehungen, die auf meinen Filmen passieren, aber sie waren nicht so glücklich.

00:07:25: Ja, beim Thema Wien sind wir ja schon beim Thema.

00:07:30: Genau.

00:07:30: Was ziehst du denn an, wenn du den ESC moderierst?

00:07:38: Also Glückwunsch erst mal, es ist ja noch nicht spruchreif.

00:07:40: Ich glaube, bei mir ist die

00:07:42: Information... Wir behalten es für euch.

00:07:44: Genau,

00:07:44: ja.

00:07:44: Stimmt,

00:07:45: du behältest es auch mal für dich.

00:07:46: Ich glaube, du weißt es auch noch nicht, ob du es moderierst oder nicht.

00:07:49: Ich hab noch, also die überlegen noch, ja.

00:07:53: Also

00:07:53: du überlegst noch, oder?

00:07:54: Ja, ich

00:07:54: überleg, hab ich Zusagen ganz klar.

00:07:55: Ja, ja.

00:07:56: Aber was würdest du ...?

00:07:56: Mein Gott, das ist

00:07:57: so eine Freude, dass niemand an ihr ... Es ist so toll, dass ich hier so für Bedeutend gehalten werde.

00:08:03: In Österreich kommt niemand auf die Idee.

00:08:05: Aber es ist großartig.

00:08:06: Aber

00:08:07: es wäre doch das Beste überhaupt, wenn du das einfach machen würdest und auch so, wie du jetzt angezogen bist.

00:08:11: Ja, wahrscheinlich.

00:08:12: Und

00:08:12: auch im Sitz.

00:08:13: Wenn dann nicht so.

00:08:14: Ja.

00:08:14: So.

00:08:17: So, jetzt klatscht's halt für Azerbaijan.

00:08:21: Ja, du und dann noch Arnold Schwarzenegger, Conchita Wurst und Money Boy.

00:08:27: Money

00:08:27: Boy, ja.

00:08:28: Ich bin so in der Runde mit Ohrensessel, wo wir alle versinken halt.

00:08:32: Und Christoph Walz bringt euch die Getränke.

00:08:35: Das

00:08:35: wär nett.

00:08:35: Das war super.

00:08:37: Gute Kombination.

00:08:38: Schaust du denn den ESC?

00:08:39: Also freust du dich jetzt richtig, dass Vienna die Host-City wird vom siebzigsten?

00:08:43: Sei ehrlich, sei ehrlich.

00:08:45: Na ja, man hält die Moderatorinnen und Moderatoren des eigenen Landes natürlich am wenigsten aus.

00:08:54: Du musst es einfach mit VPN aus einem anderen Land schauen.

00:08:57: Es ist immer schöner, wenn es ein anderes Land macht, weil dann findet man es weniger peinlich.

00:09:03: Aber ich schaue es ganz gerne, wenn ich Zeit habe, wenn ich gerade nicht spiele, schaue ich es mir gerne an.

00:09:06: Wenn ich gerade acht Stunden Zeit

00:09:09: habe.

00:09:09: Nein, ich kann da rein kippen.

00:09:10: Okay, würdest du auch mal... Also, wenn sich das jetzt ergäbe und es kommt eine weiße Taube mit einem Olivenzweig im vorderen Schnabel und einem Songtext im hinteren Schnabel, also hinten im selben Schnabel, es hat nur einen Schnabel, kommt durch dein Fenster geflattert und hat dir den perfekten ESC-Hit mitgebracht.

00:09:31: Würdest du dann antreten?

00:09:32: Für dich,

00:09:34: wo du sagst, das muss Europa, das wird Europa heilen.

00:09:39: Nee, das nicht, aber ich denke mir, Man soll jeden Spaß mitnehmen im Leben, ein letzter Platz oder so.

00:09:45: Aber wer nicht zum ersten Mal insofern oder wer vielleicht zum ersten Mal, ich weiß gar nicht.

00:09:49: Die

00:09:49: Null kann auch Spaß machen.

00:09:52: Ja.

00:09:52: Also ich bin froh, wenn du weiterhin Filme machst.

00:09:55: Ich glaube, wir sind wirklich immer, wir sind einfach so froh, dass es dich gibt.

00:10:00: Ich will letztlich, dass wir dir zu tief in den Arsch griechen.

00:10:03: Aber... Also, wir würden das bei niemand anderem

00:10:06: machen.

00:10:07: Ich glaube, ich hab einfach nur ganz wenige Filme gemacht.

00:10:09: Ja, aber du hast halt genau

00:10:11: die nicht gemacht,

00:10:12: die scheiße sind.

00:10:12: Also, das ist halt der Clou.

00:10:15: Wo andere gesagt haben, klar, nehm ich noch mit.

00:10:17: Hast du gesagt, warum

00:10:18: denn?

00:10:18: Die Wahrheit ist tatsächlich, dass ich halt bei den Filmen nur das nehmen konnte.

00:10:26: Ich brauchte nur das nehmen, was mich interessiert, weil ich halt als Kabarettist mein Geld verdiene.

00:10:34: Filmen war mehr so ein Hobby.

00:10:36: Aber das heißt eigentlich auch, dass es eine sehr demokratische Form von Kunst ist, weil sie finanziert ist durch das Volk, was sagt, wir befinden dich für so gut, dass wir dich durch unsere Ticketverkäufe reich genug machen, um dieses extrem zeitintensive, kostsschwillige Hobby ausleben zu

00:10:52: können.

00:10:53: Ja, ja, es wird durchs Volk finanziert und zwar durch Steuergelder, weil kein österreichischer Film privat finanziert werden kann.

00:10:59: Und das Volk muss es dann auch schauen.

00:11:01: Also es leidet doppelt, wenn es nicht gut

00:11:03: ist.

00:11:03: Und es ist deswegen aber auch sehr schlecht bezahlt.

00:11:07: Aber ich glaube, bei eurem ersten Film war der Clou, das ist auf einem Theaterstück basiert, also Indien, der, ich weiß nicht, warum ich jetzt euch gesagt habe, also dir und Alfredorfer, was ja dann schon wahnsinnig erprobt war als Grundlage, oder?

00:11:21: Ihr habt das ja quasi wie rund gespielt und dann darauf auf der Grundlage dessen ein Drehbuch gemacht.

00:11:26: Ja, wir haben das einfach, wir hatten Lust auf ein zwei Personen Stück.

00:11:30: Wir waren beide Kabarettisten und hatten Lust, ein Theaterstück miteinander zu machen und das haben wir gemacht.

00:11:36: und dann kam ein junger Regisseur und hat mit uns ein Drehbuch geschrieben und plötzlich waren wir Schauspieler.

00:11:41: Wir hatten vorher, wir haben niemand auf die Idee gekommen, einen Kabarettisten auf ein Film zu setzen.

00:11:48: Und das war damals, glaube ich, der erfolgreichste Österreichische Film?

00:11:51: Ja, da ging ein Zuschauer rein.

00:11:54: Und dann war man automatisch Drehbuchautor und Schauspieler ab da.

00:12:00: und wurde gefragt.

00:12:01: Das fand ich nämlich clever, als ich das zum ersten Mal gehört habe, dass der Text die Grundlage Publikums erprobt war, weil das zu einem Zeitpunkt war, wo das glaube ich noch nicht so klar war, dass es eigentlich gut ist, wenn man den Text am Publikum schon erarbeitet hat.

00:12:14: Ja, es ist aber auch im Weg, weil du spielst natürlich auf einer Bühne anders als im Film und musst dir das wieder abtrainieren, weil du für die Filmkamera einfach anders spielst.

00:12:24: Insofern war es ein Vorteil und ein kleiner Nachteil auch.

00:12:27: Okay.

00:12:27: Wir haben dann jedenfalls das Jubiläum.

00:12:29: Wir haben irgendeine Jubiläumslesung.

00:12:31: Ich weiß nicht genau, wie viel der Jahr das war.

00:12:34: Sechzigste.

00:12:35: Sechzigste.

00:12:35: Sechzigjährige.

00:12:37: Ihr tausendste Jubiläum von

00:12:38: Ihnen.

00:12:38: Es war dann, was war es, das Jahr zwei Tausend vierzehn oder sowas, haben wir dann noch mal in Indien als Theaterstück angeschaut, als es eben schon mega legendär war.

00:12:45: Also eben halt so der der Grundstein von deiner Filmkarriere, kann man so sagen.

00:12:50: Und da haben wir dich dann auf dem Weg.

00:12:54: Und dann haben wir so zueinander gesagt, der ist

00:12:58: ne Pizza.

00:13:00: Und zwar wirklich, es war so unangenehm, rückblickend.

00:13:04: Ich hab tatsächlich ne Pizza gegessen.

00:13:06: Du hast das so überzeugend, hast du diese Pizza gegessen, als wärst du ne normale Person.

00:13:12: Es war wirklich verrückt.

00:13:13: Also so richtig so in den Mund gekaut und geschluckt.

00:13:17: Und das war ... Minuten vor der Vorstellung.

00:13:19: Das war ungefähr forty-fünf Minuten bevor es losging.

00:13:23: Also das fand ich schon... Ist das unnormal für dich?

00:13:25: Eine Pizza?

00:13:26: Komplett.

00:13:26: Ja?

00:13:27: Pizza und vor der Vorstellung essen beides.

00:13:30: Also ich hab's gesehen.

00:13:31: Ich hab's mit meinen zwei Augen gesehen.

00:13:34: Und mit deinen zwei Augen geglauft.

00:13:36: Vielleicht wegen der Rolle, weil der so ein Schnitzeltester ist und muss so mit Bauch gespielt werden, die Rolle.

00:13:43: Wahrscheinlich war das so eine amerikanische Schauspielvorbereitung, wo ich mit vollem Magen... In die Vorstellung gehen.

00:13:48: Jetzt, wo ich überlege, das war keine Pizza, das war Alfred Dorfer als Pizza.

00:13:52: Er hat immer wieder gesagt, I am a pizza.

00:13:56: Aber du hast gesagt, man muss anders spielen für eine Kamera als für ein Publikum, was total logisch ist.

00:14:01: Ich habe nur ein einziges Buch über Schauspiel gelesen, weil ich immer das Gefühl habe, es wird entweder so megatechnisch oder superschwurbelrisch.

00:14:11: Also es ist entweder so, ich bin ein Lichtmolekül und wir sind alle Elemente.

00:14:17: oder geh da hin und schau in die Richtung und sprich laut.

00:14:21: Da war der einzige Tipp, der in zweihundert Seiten Buchstand war, sprich immer so laut, wie du zu jemandem sprechen würdest, dessen Ohr soweit weg wäre, wie das Mikrofon, das den Ton abnimmt.

00:14:33: Stimmt das?

00:14:36: Also ist Schauspielerei wirklich nur das?

00:14:39: Ja, das Mikrofon, das den Ton abnimmt von dir selber, ist ja meistens irgendwo in der Kleidung.

00:14:43: Ja.

00:14:43: Da müsstest du ja immer flüstern.

00:14:49: Ich weiß nicht genau, ob das so richtig die beste Idee ist.

00:14:53: Ich glaube, man soll einfach spielen mit dem Partner, mit der Partnerin, weil ehrlich gesagt, ich ... Ich bin als Schauspieler jetzt ein bisschen overrated, weil ich eben nur Filme gemacht habe, wo ich mir gedacht habe, das ist eine super Rolle, die mache ich.

00:15:09: Und alle, wo ich mir gedacht habe, die müsste ich jetzt spielen, um Geld zu verdienen, habe ich halt abgelehnt.

00:15:14: Und dadurch wirkt so, als könnte ich gut Schaus spielen.

00:15:17: Aber in Wirklichkeit ist es so...

00:15:19: Das ist der Part, wo wir sagen sollen,

00:15:21: nein!

00:15:21: Nein, nein, nein, nein, überhaupt nicht.

00:15:23: Und dann sage ich halt nochmal, wenn er das macht.

00:15:25: Du bist super, du machst das ganz toll.

00:15:29: Aber die Sache ist die, dass ich wahnsinnig immer profitiere, indem ich einfach dem Partner, der Partnerin, den anderen zuhör.

00:15:37: Und eigentlich mir nicht fest vornehmen, was ich jetzt spiel, sondern reagiere.

00:15:41: Das ist nicht von mir.

00:15:42: Ich glaube, da... Irgendwelche berühmten Hollywood-Schauspieler empfehlen das auch in ihren Büchern?

00:15:48: Ja,

00:15:48: dieser reaction-Short eigentlich auch der Wichtige ist beim Spielen.

00:15:52: Nicht das, wenn man quasi selber Lines hat, sondern wie man reagiert auf die als anderen.

00:15:55: Wobei man ja sagen muss, also es stimmt schon, dass du oft Figuren spielst, die nah bei dir sind, aber die mit Abstand erfolgreichste schauspielerische Leistung hast du ja als Stefan II gemacht.

00:16:05: Also hast ja durchaus jemand anderen gespielt.

00:16:08: Ja.

00:16:11: Ob das guckegangen ist, da gehen die Meinungen auseinander.

00:16:13: Aber... Aber sonst spiele ich halt so Variationen von mir, die schlechter gelaun sind und sich mehr trauen, unfreundlich ist, so wie ich gern sein möchte.

00:16:21: Aber es schafft nicht privat.

00:16:25: Und wenn du jetzt sagst, es gab schon Beziehungen, die nur entstanden sind wegen deiner Filme, die dann aber gescheitert sind, was genau ... War es denn, was den Leuten gefehlt hat, wenn du noch schlechter geworden bist in dein

00:16:39: Film?

00:16:39: Das war jetzt ja eine Witze einfach, hier sind blödsinn, was

00:16:41: ich gesagt habe.

00:16:42: Entschuldigung, ich bin ja die Schweizerin in der Runde, ich verstehe so etwas nicht.

00:16:45: Ich bin auch immer im Überlegen von den ersten drei, den vierten Brennerfilm, der ist für mich da nochmal so eine Sonderrolle, weil ich den irgendwie ganz anders in der Erinnerung hatte als die ersten drei.

00:16:55: Aber die ersten drei sind so unterschiedlich und ich weiß immer nicht, also es wechselt immer, welchen ich am besten finde, weil der erste, kommt dieser Tod, ist halt so wahnsinnig.

00:17:03: Es würde ich sagen, ist eigentlich fast ein lustigster Film oder so der, den man so locker flockig wegschauen kann.

00:17:08: Und dann Silenzium ist halt unglaublich düster, geht zum katholische kirche Kindesmissbrauch und so ganz krasse Themen.

00:17:16: Und dann knochen man es wieder eher so ein bisschen auch eigentlich eher wieder ein bisschen lustiger.

00:17:20: Mit ein bisschen Horror.

00:17:23: Wir wollten für jeden Film irgendeinen speziellen Showremix einfach basteln beim Drehbuch schreiben.

00:17:27: Aber kann man schon sagen, wenn man sich dann der Filmografie anschaut, dass die Filme immer... Melancholischer wurden mit der Zeit?

00:17:35: Auch.

00:17:40: Ich glaube, das klingt so von der Geschichte ab.

00:17:45: Ich glaube nicht, dass ich jetzt trauriger bin.

00:17:48: Es passiert einiges mit mir, wenn man älter wird.

00:17:50: Es passieren schlimme Sachen.

00:17:52: Aber ich werde nicht trauriger.

00:17:55: Man überlegt, was die Geschichte hergeben soll.

00:18:00: Es hängt wirklich komplett von der Geschichte ab.

00:18:02: die du erzählen bist.

00:18:04: Und vielleicht mache ich noch ganz eine lustige Klamotte, hat man früher gesagt.

00:18:10: Wo du so eine wilde Perücke trägst, das wäre cool.

00:18:14: Was mir halt eben auch aufgefallen ist, ich habe in Regensburg studiert und da hast du ein riesiges Publikum, also die Regensburger, die feiern dich komplett.

00:18:20: Dein Film, der Knochenmann, der lief da, glaube ich, wirklich alle halbe Stunde in allen Kinos, als der rauskam.

00:18:25: Du hast, glaube ich, auch immer so Premieranvorstellungen in Regensburg im Gabo oder so gemacht wurde dann mit.

00:18:31: Ja, ja,

00:18:31: das sind sehr rürig dort die.

00:18:34: Es ist übrigens für mich als Thomas-Ehefrau so schön, ihn mal so positiv emotional zu erleben.

00:18:40: Also ich kriege ihn nie von dieser Seite.

00:18:42: Er ist so richtig, er ist so richtig happy.

00:18:46: Also jetzt spannend irgendwie, weil du, du machst ja schon Mundart auf eine Art.

00:18:50: Aber in Regensburg habe ich halt eben gemerkt, dass sowohl ein sehr großes bayerisches publikum hast als auch weil du bist einmal an der uni aufgetreten als so ein studierenden streik war und bist da irgendwie kostenlos aufgetreten habe ich dich dann auch mal gesehen und da ist mir auch aufgefallen dass du auch ... eine Riesen-Standing bei halt jungen, wilden Studentinnen hast.

00:19:12: Und das ist mir total ... Spezielle

00:19:15: Studentinnen?

00:19:16: Studentinnen.

00:19:17: Also ... Ach

00:19:17: so, dann ist die Neue.

00:19:18: Ja, ja, ja.

00:19:20: Ich hab ... Du hast das nicht gut getrennt.

00:19:22: Ja, der Doppelpunkt ... Du

00:19:23: dachtest schon so scheiße, ich muss nach Regensburg.

00:19:25: Was mach ich hier?

00:19:26: Der Doppelpunkt war eine kleinere Schriftart, als der Rest

00:19:29: des Wortes.

00:19:29: Ich weiß nicht, ob man in der Schweiz gendert, keine Ahnung.

00:19:32: Ich dachte, ob man in der Schweiz sexistisch ist, weil ... ... in den Zahlen kann ich dir ziehen.

00:19:37: Baby.

00:19:40: Nee, aber das stimmt.

00:19:41: Du bist so ein bisschen so ein Rockstar.

00:19:43: Du giltst eigentlich gar nicht so als Boomer.

00:19:48: Du bist das Gegenteil von Boomer Cringe, falls dir das was sagt.

00:19:52: Ja, das sagt mir was.

00:19:53: Gut.

00:19:54: Das ist schon mal Zeichen gegen Boomer Cringe, wenn man's schon mal gehört hat.

00:19:57: Ja,

00:19:57: ja.

00:19:57: Und ich glaub, der Clou ist, dass du dich halt nicht versuchst.

00:20:01: den Leuten anzubiedern.

00:20:02: Also du bist nicht einer von diesen etwas betagteren Comedians, die dann irgendwie mit einer Cappy und einem Skateboard auf dem Arm kommen.

00:20:09: Ja, wobei vorher, wo er auf dem Longboard diesen Bubble Tea gesipped hat.

00:20:12: Also, Digi, Digi, mach mal halb lang.

00:20:17: Du bist schon so sehr bei dir, oder?

00:20:19: Ja, ich mein, vielleicht bin ich gar nicht so sehr bei mir, sondern es ist wieder die Geschichte, weil ich mit jedem, mit jeder Show irgendwie... Ich möchte, ich, eine Show ist für mich wie ein Theaterstück, dass ich schreibe, wo ich halt die Hauptfigur bin und ich bin jedes Mal ein bisschen ein anderer Typ und das irgendwie wieder komplett von der Geschichte ab.

00:20:37: Ich überlege nicht so stark zinkruppenmäßig oder so, weil da werde ich, da komme ich in die Lage, als würde ich in der Schule einen Aufsatz zu einem bestimmten Thema schreiben und das habe mich echt gehasst.

00:20:49: Ich habe oft bei Schularbeiten überlegt, einfach was Leeres abzugeben, weil mich das so genervt hat.

00:20:55: So vorgegebene Themen und deswegen mag ich auch nicht so schreiben, das soll jetzt ein Programm sein, dass die und die Leute erreicht.

00:21:02: Es gibt doch einen Auftritt, also keine Sorge, ich höre dann irgendwann auf, dir Puderzucker in den Arsch zu bladen.

00:21:08: Ich hoffe

00:21:08: es sehr.

00:21:10: Es gibt einen Auftritt, der ist so wahnsinnig skurril, da bist du in der Anstalt und isst einen Burger, während du Stand-up machst und hast ein Bademantel an.

00:21:19: Und das hat mich auch wahnsinnig beeindruckt, dass du einfach schaffst, auf der Bühne zu leben.

00:21:23: Du lebst seinen Traum.

00:21:24: Du isst

00:21:25: ein Börger in den Bahnen.

00:21:28: Und du machst währenddessen Comedy.

00:21:29: Das ist einfach fantastisch gewesen.

00:21:30: Aber da dachte ich mir auch, das hast du nicht irgendwie berechnet oder so.

00:21:35: Ich muss den Börger essen, damit ich

00:21:37: dann das mache.

00:21:38: Ja, das habe ich berechnet.

00:21:39: Ich habe mir gedacht, erstens ist es gegangen um Lebensmittel.

00:21:43: Da kam auch Erdbeer Joghurt vor und so.

00:21:45: Und ich habe mir gedacht, in diesen schnellen Covert-Sendungen, wo die Vielsprecher sehen, tschak tschak tschak.

00:21:52: Da gehe ich jetzt raus und ess ganz langsam einen Burger und mache ganz viele Pausen und dadurch war die Szene einfach sehr besonders gewesen.

00:22:04: Du hattest einfach nicht so viele Gags und dann dachtest du, du redest langsamer und isst ein Burger und dann streckst du das Material?

00:22:09: Die Frage ist, wie viele Worte braucht man für einen Gag?

00:22:12: Idealerweise ist die Nummer dann so, dass man mit weniger Worten auskommt.

00:22:16: Du lässt nämlich einfach die weg, die andere dann brauchen würden, die scheiße sind.

00:22:20: So wie mit den Filmen.

00:22:21: Also du machst eigentlich alles gleich wie alle anderen, aber du machst halt die schlechten Sachen nicht.

00:22:25: Es

00:22:25: gibt die andere, die das auch machen, dass sie einfach ihre Texte zwei, drei mal überarbeiten.

00:22:29: Ja, das stimmt.

00:22:30: Das hilft.

00:22:31: Das ist

00:22:31: das ganze Geheimnis.

00:22:33: Du hattest eine Kindheit auf dem Land oder in einer ländlichen Region.

00:22:36: Wir beide auch in einer eher ländlichen Region und unsere Kinder jetzt auch.

00:22:41: Was würdest du sagen, ist der große Vorteil einer Kindheit in einer ländlichen Region?

00:22:46: Im Idealfall bei mir war es zum Beispiel Großfamilie, Großeltern, die dann wirklich als Kind war.

00:22:53: das wunderbar, aber auch später als ich dann Jugendlicher war, haben sie mir viele Geschichten erzählt aus ihrem Leben und so.

00:22:59: Also tolle Großeltern hatte ich.

00:23:01: Und die Eltern waren halt sehr in der Landwirtschaft beschäftigt.

00:23:05: Aber diese Großfamilie, das finde ich fast das Tollste an dem Ganzen.

00:23:10: Hattest du eine Dachschräge im Zimmer?

00:23:13: Nee.

00:23:15: Okay, das

00:23:15: bestätigt jetzt

00:23:16: nicht meine Theorie.

00:23:17: So arm waren wir nicht.

00:23:22: Wir haben keine Mansade gehabt, sondern da wurde so ein Stock drauf gebaut in den Sechzigerjahren, als ich zur Welt gekommen bin.

00:23:30: Dadurch hatten wir im ersten Stock ganz normale Zimmer.

00:23:34: Und oben, wo die Mansade normal war, hat das Getreide gelagert.

00:23:40: Die Mansade war fürs Getreide reserviert.

00:23:42: Das hat dann im Winter übergelegen und wurde dadurch nicht so leicht von Mäusen

00:23:49: gefressen.

00:23:50: Hat es dann also was in Lager oder wurde es dort getrocknet?

00:23:53: Es ist trocken geblieben.

00:23:54: Idealerweise ist beim Dreschen schon trocken, sonst geht es nicht raus.

00:23:59: Zu der Zeit gab es nicht so tolle Maschinen.

00:24:01: Zu der Zeit gab es eine Dreschmaschine.

00:24:03: Das war irgendwie

00:24:06: so...

00:24:08: Also so ein Ding, man muss sich das vorstellen, wie in diesen japanischen Trickfilmen, wo so Maschinen sind, wo dauernd irgendwelche Teile wegfliegen, so uralte Maschinen.

00:24:16: Und es war so viel Staub in der Scheune, dass man auf einem Meter niemanden erkannt hat.

00:24:22: Das war Dreschen und ich hatte eine Stauballergie.

00:24:27: Deswegen bin ich auch weg da, so früh wie möglich.

00:24:29: Mit zehn Jahren bin ich weg vom Bauernhof.

00:24:33: In den katholischen Internet war weniger staubig.

00:24:38: Ich habe mal gelesen irgendwo, dass das wissenschaftliche erwiesen ist, dass Kinder, die im Dorf aufwachsen, selbstbewusster sind, weil die früh das Gefühl haben, sie haben irgendwie alles im Griff, sie können alles überblicken.

00:24:53: Also es gibt quasi so wenig Optionen, es gibt dann einfach nur die eine Kuh und... Den Alkoholiker und denen und denen.

00:25:01: Die finden sich leichter zurecht, woin gegen so eine Großstadt schon erdrückend sein kann als Kind.

00:25:07: Das kann durchaus sein.

00:25:08: Und wir waren ja nicht im Dorf.

00:25:10: Wir waren noch dazu ein Einzelbauernhof.

00:25:12: Wir waren ganz auf uns gestellt.

00:25:14: Und ich habe schon so einen ziemlichen Trotz.

00:25:18: Und das ist, glaube ich, so ein Bauerntrotz.

00:25:19: Also, wenn irgendein Fernsehproduzent kommt und mir sagen will, wie ich was mache, dann kommt dieser Bauerntrotz.

00:25:25: Ja, heute ist es ja was ganz anderes.

00:25:27: Also jetzt habe ich das total beobachtet seit wir auf dem Land leben.

00:25:31: Wir haben einen Bauern bei uns in der Nähe, der macht immer so Dronenschutz von seinen Landmaschinen.

00:25:36: Der hat neue Landmaschinen.

00:25:37: Das muss Hunderte von Tausenden von Euros kosten.

00:25:40: Diese von von Klaas, dem Landmaschinenhersteller.

00:25:43: Und der erntet dann... Das Korn und drescht es dann und dann spuckt er nur die Körner aus und die sehen wirklich, da könntest du einfach ein Sack Papier drunter halten und einpacken und sofort verkaufen.

00:25:54: und der fliegt dann da immer so mit einer Drohne rum und der hat wahrscheinlich eine ganz andere Form, also seine Kinder haben eine ganz andere Auffassung von Bauernhof.

00:26:04: als du das hattest.

00:26:05: Aber das ist, weil die Schweiz halt auch als Bauern mehr verdienen.

00:26:09: Aber wir wohnen ja in Deutschland.

00:26:10: Ich bin ja quasi, ich bin ja Drittwelt-Tourist.

00:26:14: Ja, ich meine,

00:26:14: ich ... Sie dacht jetzt, wie sage ich es nett?

00:26:18: Und dann hat sie das gesagt.

00:26:21: Ja, ich bin irgendwie die Einzige, die seien sie Geld verdient.

00:26:25: nach Deutschland gezogen.

00:26:25: Also das macht alles überhaupt keinen Sinn.

00:26:27: Immer wenn ich hier bin, denke ich so, hey, alles funktioniert.

00:26:29: Die Leute sind alle mega attraktiv und zahlen super wenig Steuern.

00:26:32: Was mache ich in scheiß Hessen?

00:26:33: Aber

00:26:35: die Landmaschinen, die sind da auch gut.

00:26:36: Die haben dich angezogen.

00:26:38: Würdest du sagen, gibt es überhaupt noch in deutschsprachigen Raum?

00:26:43: So eine Kindheit, wie du sie hattest?

00:26:44: Ja schon, es gibt ja noch die kleinen Bergbauern und so.

00:26:49: Die kann man nicht größer machen.

00:26:51: Es werden immer weniger Bauern.

00:26:52: Das heißt, die Ebenenflächen werden dann immer mehr zu groß betrieben, aber bei den Bergbauern geht das nicht.

00:26:57: Und wir sind so ein bisschen Bergbauern, obwohl wir nicht in den Alpen sind, weil von der Donau die Hügel raufgehen, die sind auch sehr steil.

00:27:04: Man muss immer mit der Hand rechen.

00:27:06: Ich hab viel gerecht in meiner Hand, ganz viel.

00:27:09: Fast eine meditative Beschäftigung mal.

00:27:12: Recht Stunden, lang jeden.

00:27:14: Immer dieselbe Bewegung, immer dieselbe Bewegung.

00:27:19: kommt in irgendeine Dimension in eine esoterische Dadurch.

00:27:22: Aber du hast wahnsinnig, Thomas, du musst es bestätigen, weil die Leute zu Hause oder im Publikum werden es nicht mitkriegen.

00:27:28: Du hast ja wahnsinnig jugendliche Hände.

00:27:30: Die sehen ja aus wie von einem elfjährigen.

00:27:33: Ja, das ist aber nett.

00:27:34: Die

00:27:34: haben ja das katholische Internat nie verlassen, deine Hände, oder?

00:27:37: Also die sehen ja wirklich...

00:27:38: Na ja, mein Vater hatte andere Hände, mein Bruder auch.

00:27:40: Also ich weiß nicht, sind die Hände... Deswegen so, weil ich weggegangen bin oder wären sie eh unter die

00:27:48: Räder

00:27:49: gekommen.

00:27:50: Da, wo er herkommt, ist es eine Beleidigung, wenn man sagt, du hast wahnsinnig schöne

00:27:54: Hände.

00:27:54: Wirklich?

00:27:54: Die sind gar nicht zerschlissen.

00:27:56: Aber ich bin ja mit zehn schon weg, ich kann das gut nehmen.

00:27:59: Du hast mal gesagt, dass du deine Bildung über den Fernseher genossen hast, also dass du viel Fernsehen gesehen hast und dann dort auch so ein bisschen

00:28:07: Comic gesehen hast.

00:28:07: Ja, da gab es halt schon Kabarett und auch Komiker und Theater.

00:28:12: Und als das Fernsehen in der Zeit, als ich jung war, war so ein ziemliches Bildungsfernsehen.

00:28:18: Und was hatte ich da besonders geprägt?

00:28:21: Ich denke, ich habe gerne Theaterstücke angeschaut und Cabaret eben.

00:28:27: Es gab wirklich gutes Cabaret damals im Fernsehen.

00:28:31: Und ich habe dann auch so Vorbilder gesehen, wodurch ich überhaupt erst auf die Idee gekommen bin, Cabaret zu machen in der Schule.

00:28:40: Wir haben dann Cabaret gemacht über Lehrer.

00:28:42: Sehr erfolgreich.

00:28:43: So erfolgreich ist man nie wieder.

00:28:46: Aber das war wirklich so eine Idee, die ich hatte, die ich aus dem Fernsehen.

00:28:49: Ich wusste aus dem Fernsehen, dass es sowas gibt wie Kabarett, wo man was schreibt und andere runter macht, die irgendwie überein sind.

00:28:57: Das waren in dem Fall die Lehrer.

00:28:59: Und das war ein ziemlicher Star dann in der Schule.

00:29:03: War das dann Österreichisches Kabarett oder war das irgendwie aus

00:29:08: den USA?

00:29:09: Das war eben so österreichisches Kabarett, so wie Helmut Qualtinger oder deutsches Kabarett, wie Werner Schneider und Dieter Hildebrand.

00:29:18: So Sachen habe ich da gesehen.

00:29:19: Aber Lehrer sind natürlich die perfekten Opfer für Kabarett, weil sie sowohl mächtiger als auch ganz klar dümmer sind als man selber.

00:29:28: Weil die Schule ist ja nur ein sich selbst immer wieder verdauerndes System.

00:29:33: Also im besten Fall wirst du ja Lehrer und verlässt die Schule nicht.

00:29:36: Hattest du auch wohlwollende Lehrer, die das akzeptiert haben, dass du sie fertig machst und gesagt haben, ja, bitte, du hast recht?

00:29:44: Genau, nein, nein, nein.

00:29:45: Es gab ein Verkläre, die gesagt haben, wenn das als Kultur daher kommt, ist das auch komplett in Ordnung.

00:29:52: Und

00:29:52: das

00:29:53: auf katholischem Internet.

00:29:54: Ja, ja.

00:29:55: Krass, das ist ja mega.

00:29:57: Hast du noch was im Kopf oder waren das so aus dem Moment raus?

00:30:00: Oder hast du etwas vorbereitet?

00:30:01: Ja, das waren einfach die Lehrer oder auch ... ja.

00:30:05: Wir hatten noch eine Schülerzeitung, wo wir einfach die Lehre kritisiert haben.

00:30:09: Dass

00:30:09: Leute, die aus einem katholischen Internat kommen, auf die Bühne wollen, ist ja auch so ein Klischee.

00:30:13: Ich glaube, Harald Schmidt oder so hat es auch mal so ein bisschen kultiviert, dass er gesagt hat, viele Leute, die auf die Bühne gehen, haben so eine Messdienervergangenheit und so.

00:30:22: Würdest du das unterschreiben?

00:30:23: Also glaubst du, da ist was dran?

00:30:25: Genau.

00:30:25: Viele haben und viele nicht.

00:30:29: Es ist was dran, aber nur fünfzig Prozent.

00:30:33: Entweder oder nicht.

00:30:34: Wenn wir einen Horrorfilm machen wollen, Thomas und ich, wir wollen unbedingt unser Traum ist es mal ein Film zu machen.

00:30:38: Ich finde, der Film ist einerseits zwar total überholt als Medium, weil die Aufmerksamkeitsspanne von einem durchschnittlichen sechzehnjährigen Jahr nicht länger als elf Sekunden ist.

00:30:49: Aber er ist auch so ein Werk für die Ewigkeit.

00:30:52: Wie fangen wir an?

00:30:54: Angenommen, wir hätten schon ein Drehbuch.

00:30:56: Wir

00:30:57: wollten

00:30:57: lustigen Horrorfilmen machen, oder?

00:30:59: Eigentlich nicht unbedingt.

00:31:00: Oder ein richtig ernsten Horrorfilm.

00:31:02: Das ist

00:31:02: egal.

00:31:03: Der soll halt einfach knallen.

00:31:05: Naja, also ich würde dich besetzen.

00:31:08: Ja, was würde ich machen?

00:31:09: Dann kriegst du Leute, die... Nein, das wurscht, was du da magst.

00:31:12: Du kriegst dann Geldgeber.

00:31:15: Okay.

00:31:15: So einfach.

00:31:16: Danke, gerne geschehen.

00:31:17: Danke

00:31:19: schön.

00:31:19: Vielen Dank.

00:31:21: Aber es ist nicht das Schwierige, wenn man ein Film macht, so dieses Funding, dass man halt erstmal so Geld sammeln muss.

00:31:26: Ja.

00:31:27: Ja, natürlich.

00:31:28: Und

00:31:28: dann muss man den Leuten so erklären, weil das ist ja auch immer die, die die Geld haben, die checken es doch dann eh nicht.

00:31:33: Oder die sagen dann so, ja, ich weiß jetzt nicht, warum die Person in Schweizer Akzent hat in meiner Fortschränge.

00:31:38: Aber wie meinen Sie das dann?

00:31:40: Und dann weiß ich, sie sind eine schwangere Nonne, aber das ist ja gar nicht möglich.

00:31:44: Wie viel soll das kosten?

00:31:46: Und dann gibt es ja immer diese Modelle, so quasi, wenn du die eine Hälfte schon hast, dann gibt es die andere noch dazu und so.

00:31:51: Und dann denkt man sich, ah, wie komme ich dann an die erste Hälfte?

00:31:53: Aber

00:31:53: Sie haben doch noch schon die Kamera, wieso brauchen Sie noch?

00:31:57: ich verstehe das nicht.

00:31:58: Genau, oder dann dürfen irgendwie nur so und so viele Leute mitspielen, die nicht aus der Schweiz kommen oder der muss dann irgendwo spielen oder so.

00:32:06: Das

00:32:06: Schlimmste ist, wenn dann einer mitspielen will, der es nicht kann.

00:32:10: Oder das ist ja, hast du das auch schon mal gemacht, dass du dann so einen verarztet musstest und dann wusstest du, der gibt mir halt super viel Geld und dann hockt er sich halt noch in eine Szene rein?

00:32:18: Nee, nee.

00:32:19: In Österreich, wir haben so eine Filmförderung, wo solche Dinge hinter angehalten werden.

00:32:24: Ah, sehr gut.

00:32:25: Das heißt, man braucht ein gutes Buch und dann gibt es eine Shuri und die setze ich aus Kolleginnen und Kollegen zusammen.

00:32:33: Die sind zwar ein bisschen neidig, aber unerbittlich und gute Geschichten kommen dadurch und dann ist es einfacher eine Finanzierung zu kriegen.

00:32:41: Warum ist der österreichische kulturelle Nährboden so fruchtbar im Vergleich zu den anderen Ländern?

00:32:50: Der österreichische

00:32:50: Film ist deswegen vielleicht Nicht so schlecht, weil es ein kleines Film-Land ist.

00:32:57: Das heißt, ich kann mit einem österreichischen Film, österreichischen Dialekt, kein Geld verdienen.

00:33:02: Da fallen schon viele Scheißfilme weg, die in Deutschland gedreht werden.

00:33:13: Aber ich meine jetzt nicht nur Filme.

00:33:15: Es ist ja schon auffällig, dass ganz viel, was die deutschsprachige Popkultur geprägt hat, keine Ahnung, Falko, Junghörn, Moneyboy.

00:33:24: Bilderbuch, weder auch immer man jetzt da nennt, aus Österreich kommen.

00:33:28: Und wie schafft, also warum entsteht in so einem kleinen Land so wahnsinnig viel?

00:33:34: Ich habe keine Erklärung außer vielleicht, dass es der Neid ist auf ein größeres Land, wo man immer sagt, man will es denen zeigen, so ähnlich wie was ihr Land macht mit England.

00:33:43: Ja, aber das hat die Schweiz ja auch und sie kriegen es ja trotzdem nicht hin.

00:33:47: Ja, aber die Schweiz hat ja noch diesen internen Konflikt.

00:33:50: Also bei der Schweiz ist es ja dann immer so, ja, aber jetzt müssen wir ja auch noch die Französischsprachengläute abholen und die Italiener und dann noch

00:33:57: die

00:33:57: eine Person, die retro-romanisch spricht.

00:33:59: Die Schweiz hat ja, und das hat ja Hazel mal, also ich zitiere da nur die Hazeln, es kommt nicht von mir, die Schweiz hat ja das andere Problem eigentlich, dass es so wie overfunded ist.

00:34:08: Also Hazel hat ja mal in einem Interview kurz vom ESC wurde das... Erschien das.

00:34:12: Jetzt sortierst du irgendwas, wo ich mich nicht daran

00:34:14: erinnern kann?

00:34:15: Wo du gesagt hast, dass in der Schweiz eine große Bequemlichkeit herrscht.

00:34:18: Und dass es halt wahnsinnig leicht ist, an kulturelle Fördermittel zu kommen.

00:34:22: Und deswegen die Leute gar keinen Grund sehen, auch mal nach Deutschland zu gehen, zum Beispiel.

00:34:27: Ja, auch der Frankenkurs hat sich da ungünstig entwickelt in die Richtung.

00:34:31: Ja,

00:34:31: bestimmt.

00:34:32: Das sehe ich eigentlich als die schlechteste Entwicklung der

00:34:34: erließenden Wirtschaft.

00:34:35: Also nur das Argument ist es halt ein kleines Land.

00:34:39: Lassen wir so noch nicht gelten oder?

00:34:40: Weil dann müsste es ja auch andere kleine Länder geben.

00:34:42: in denen wahnsinnig viel entsteht.

00:34:44: Was macht denn der lichtensteinische Film überhaupt?

00:34:47: Ja, oder der rappt.

00:34:49: Der lichtensteinische rappt.

00:34:50: Der first deck ist, da gibt es sicher irgendein so ein Skandal-Video von Gloria von Touren und Taxis.

00:34:55: Ich bin

00:34:55: nicht mal aufgetreten in Lichtenstein und dann saß irgendwie der First von Lichtenstein in der ersten Reihe oder so.

00:35:00: Nein, wir waren mal in Lichtenstein, wir sind mal zusammen da aufgetreten und dann kam das Team, der Veranstalter, das war ein Poetry Slap, und dann hat der Veranstalter gesagt, Und heute haben wir eine ganz spezielle Idee für Skatering.

00:35:14: Wir gehen Containern.

00:35:16: Was heißt das?

00:35:17: Wir fischen unser Essen heute aus dem Müll.

00:35:21: Und wir dachten uns so, was?

00:35:24: Scheiße, ich hab keinen Bock vor meinem Auftritt noch aus einer Mülltonne meine Essen zu.

00:35:29: Ich wusste nicht, dass die so einen tollen Humor haben dort.

00:35:34: Aber

00:35:35: das Gute ist, in Lichtenstein sind die Leute so wohlhabend, selbst das, was im Müll ist, noch besser ist als das, was im Supermarkt in der Theke ist in Deutschland.

00:35:44: Wir wurden schon satt.

00:35:46: Apropos Supermarkt, ich habe eine Frage an euch.

00:35:48: Weil die Menschen lieben es ja, wenn zwei weiße Hetero-Männer ihnen die Welt erklären.

00:35:52: Deswegen dachte ich, ich frage euch.

00:35:54: Niemand

00:35:55: mag das, hey, das ist einfach fake.

00:35:57: Dann habe ich mir das falsch aufgeschrieben.

00:36:00: Also, wenn im Supermarkt, sorry, ein bisschen ein Themen-Switch, aber wenn im Supermarkt eine neue Kasse aufmacht.

00:36:07: Sagt ihr dann, jetzt ist Anarchie, der erste, der da ist, ist auch der erste in der neuen Schlange?

00:36:14: Oder muss ein ganzer Teil der alten Schlange sich in der Formation abkoppeln und zur neuen Kasse gehen?

00:36:21: Ich gehe sofort hin.

00:36:22: Du

00:36:22: gehst sofort hin.

00:36:24: Was sagst du, Thomas?

00:36:26: Ich warte ein bisschen ab, was passiert, was die anderen machen.

00:36:28: Ah,

00:36:29: du gehst auch sofort hin?

00:36:30: Ja, wahrscheinlich.

00:36:31: Und?

00:36:34: Also überrascht mich, ehrlicherweise, dass ihr da so offen mit umgeht, finde ich aber cool.

00:36:39: Die zweite Frage ist, das ist mir nämlich letzte Woche passiert, wenn ihr jemanden vorlässt.

00:36:43: Also erstens mal, lasst ihr Leute vor, wenn ihr jetzt so

00:36:47: ganz

00:36:47: viel habt und hinter euch...

00:36:49: Ja, natürlich, wenn

00:36:50: sie so wenig haben, aber dann meistens... Aber

00:36:52: wenn sie auf fünf sind, die wenig haben, dann komme ich so ins Zweifeln.

00:36:57: Ja, das ist immer so ein komischer Moment, wenn man lässt einen durch und dann noch einen.

00:37:00: Und dann irgendwann kommt jemand mit so zehn Sachen und man denkt so, ah nee, sorry, jetzt reicht es doch einfach

00:37:04: mal.

00:37:05: Und ich bin da tatsächlich auch so, also wenn ich sehe, dass die Person viel Zeit hat, lasse ich sie nicht vor.

00:37:10: Und es sind halt meistens ältere Leute, wo ich denke, du hast wirklich keinen Stress.

00:37:13: Also du hast keinen, es gibt für dich keinen Grund, so gestresst zu sein.

00:37:17: Ich würde sagen, wenn die Produkte in eine Hand passen, lässt man sie vor.

00:37:22: In zwei?

00:37:22: Nee, eine.

00:37:23: Echt

00:37:23: zwei?

00:37:24: Nee, ich habe keine Zeit.

00:37:26: Ich hab zwei kleine Kinder.

00:37:28: Eine große Hand.

00:37:28: Was geht denn da rein?

00:37:29: Ja,

00:37:30: hier in Huber-Buber.

00:37:31: Ein Upflipping-Lady.

00:37:33: Und vielleicht noch so eine Capri-Sonne hier so zwischen den Fingern.

00:37:38: Aber

00:37:38: so ein Netzor-Orchen,

00:37:39: zum Beispiel, geht ja nicht in eine Hand zu Netzor-Orchen.

00:37:42: Doch, das kannst du doch hier an den Finger hängen.

00:37:44: An den Finger?

00:37:45: Hey, das hab ich dir gar nicht erzählt.

00:37:46: Sorry.

00:37:48: Ah, das ist wirklich so nicht ... Ich hab König gespielt, ich kann das.

00:37:50: Das

00:37:51: war meine erste Schauspielrolle.

00:37:52: War in der Werbung für die Coup ... Koop-Supermarkt-Kette habe ich im Hintergrund ein Netzorangen getragen.

00:37:58: Zehn Stunden lang.

00:38:00: Da war ich elf.

00:38:01: In irgendeinem Archiv bei Koop?

00:38:02: In irgendeinem Archiv?

00:38:03: Du

00:38:03: warst dein Kindestar?

00:38:04: Koop-Filiale

00:38:05: Dietikon.

00:38:05: Ja, so Star.

00:38:06: Ich war wirklich in der tiefsten Unschärfe.

00:38:09: Ich war so drei Pixel groß.

00:38:12: Aber ich habe es genagelt.

00:38:13: Hey, das war so krass.

00:38:14: Es war so, wie du die Pizza gegessen hast.

00:38:16: Alle dachen sich, she didn't.

00:38:19: Also, wenn Coop das noch hat, holt das irgendwo, kam das mal irgendwo raus, kratzt das mal aus dem Server.

00:38:24: Genau.

00:38:24: Ähm,

00:38:25: wenn ich jetzt aber jemanden vorlasse und dann sagt die Person, ah ja, okay, ich geh vor.

00:38:30: Und dann kauft die Person aber noch so mega lange, total viele Zigaretten.

00:38:36: Und braucht ganz viel Zeit, weil da muss man ja mit dem ... Dieses Szenario

00:38:39: gab's erwarten.

00:38:40: Das

00:38:40: gab's bei mir in Großbiberau, im Rewe.

00:38:44: Und dann hat die Person vier verschiedene Sorten Zigaretten gekauft.

00:38:48: Für

00:38:48: die ganze Familie.

00:38:49: Für die ganze Familie.

00:38:52: Die hat alle Bilder gesammelt, die drauf sind auf den Packungen.

00:38:55: Verschiedene Krankheiten, verschiedene Krebsbilder.

00:39:00: trägst du jetzt einfach so private Kämpfe hier noch so aus?

00:39:03: Ja, nee, würd ich dir dann was sagen?

00:39:04: Dass du dann den Großvieber raus

00:39:05: sagen kannst.

00:39:05: Der Josef Hader hat gesagt, ich darf

00:39:07: jetzt die Zigarette nicht mehr nehmen.

00:39:08: Richtig, genau so ist es.

00:39:09: Sagt ihr dann was oder sagt ihr nichts?

00:39:11: Ja,

00:39:11: aber was soll man das sagen?

00:39:13: Ich hab die Person vorgelassen.

00:39:14: Was soll ich jetzt sagen?

00:39:15: Tschuldigung, war ein Irrtum oder?

00:39:16: Weggegangen,

00:39:17: Platzversuch.

00:39:18: Wenn Sie Zigaretten kaufen, stellen Sie sich die wieder ganz hinten an.

00:39:22: Das ist schwierig.

00:39:22: Was sagst

00:39:23: du denn?

00:39:23: Ja, vielleicht so, das hätten Sie schon sagen können.

00:39:27: Ich würde sagen, bitte gehen Sie vorn.

00:39:31: Nein, nein, ich kaufe noch ganz viele Zigaretten.

00:39:33: Ja, aber wirklich?

00:39:35: Also genau

00:39:35: so.

00:39:38: Ja, so korrekt ist man nur in der Schweiz.

00:39:40: Also ich finde, es ist trügerisches Verhalten.

00:39:43: Das ist quasi ein Trickbetrug.

00:39:45: Echt?

00:39:46: Ich finde es gar nicht okay.

00:39:47: Aber also jetzt habe ich das.

00:39:49: Jetzt kann ich das

00:39:49: verpacken.

00:39:49: Man kann jemanden vorlassen, weil man ihn nett findet, egal wie viel er in der Hand hat.

00:39:54: Der weiß ja gar nicht, warum du ... Sie ihn verlässt.

00:39:59: also du würdest

00:40:00: sagen

00:40:01: dass du in jedem fall immer wenn du jemanden verlässt davon ausgehen musst vom schlimmsten fall.

00:40:07: also lasse nur leute vor die du auch noch verlassen.

00:40:12: Würdest du, wenn du wüsstest, dass sie danach noch vier Schachtel- und Zigaretten kauften?

00:40:17: Ja, absolut.

00:40:18: Ich würde aber auch ältere Leute vorlassen, weil der kann eine schwere Nervenerkrankung haben und sich kaum auf den Beinen halten.

00:40:23: Er zieht dort schon leicht mit

00:40:25: den drei Schachteln.

00:40:25: Kann er.

00:40:26: Da bist du einfach der bessere Mensch als ich, weißt du?

00:40:29: Ich bin halt nicht katholisch aufgewachsen.

00:40:31: Ich weiß nicht, was Next-Liebe ist.

00:40:33: Aber ich hatte eine Dachschräge im Zimmer.

00:40:38: Warum ich gefragt habe

00:40:39: wegen... Das verbietet natürlich.

00:40:41: Dankeschön.

00:40:42: Wenn du mich siehst, lässt du mich vor.

00:40:44: Warum ich gefragt habe wegen der Dachschräge, mir ist mal aufgefallen, also die schöne Zeit, als Thomas und ich angefangen haben mit Auftreten im Poetry Slam, da hatten wir noch ganz viel Kontakt mit anderen Leuten, die auftreten.

00:40:56: Das geht dir vielleicht auch so, dass man jetzt ja als Kabarettist ist man ja eigentlich gar nicht mehr im Kontakt mit anderen Leuten, die den selbes Schicksal haben.

00:41:04: Und da hatten wir wahnsinnig viele Berührungspunkte und haben immer über unsere Kindheit gesprochen.

00:41:10: Und alle hatten eine Dachschräge als Zimmer.

00:41:13: Also irgendwas ist es mit kreativen Leuten und Dachschrägen.

00:41:16: Und ich glaube, es ist diese Mischung aus eingeengt sein.

00:41:20: Und dann trotzdem dieses schräge Dach anstarren und davon träumen, nicht mehr so leben zu müssen.

00:41:27: Dann hätten wir die Lösung.

00:41:28: Die fünfzig Prozent waren Ministranten und die anderen hatten eine Dachschräge.

00:41:39: Würdest du sagen, sorry, das ist so eine typische Journalistin-Frage, aber jetzt habe ich eine Pause gemacht zwischen Journalist und Journalist.

00:41:46: Ja, toll.

00:41:46: Ich habe es gehört.

00:41:49: Würdest du sagen, es ist ... leicht, weil du hast jetzt, du blickst ja auf eine sehr lange Karriere zurück.

00:41:54: Und wie?

00:41:55: Ist es leichter jetzt, Kabarett zu machen als vor zwanzig Jahren?

00:41:59: oder schwerer oder genau gleich?

00:42:00: Das

00:42:01: ist wurscht.

00:42:02: Genau.

00:42:02: Es gab ja so bei Trumps, fand ich auch immer so ein bisschen geschmacklos, als der zum ersten Mal gewählt wurde, dann haben immer so Leute gesagt, jetzt schreiben sich die Gags von alleine oder so oder so.

00:42:10: Jetzt ist ein tolles Zeitalter.

00:42:12: Oder sie sagen, es ist viel schwieriger

00:42:13: jetzt, weil man

00:42:14: überholt wird, dass es alles gibt, das ist alles Blödsinn.

00:42:17: Entweder man macht's gut oder man macht's schlecht.

00:42:20: Und da gibt's immer Leute, die das gut machen und Leute, die das schlecht machen.

00:42:24: Egal, welche Zeiten sind.

00:42:26: Und

00:42:26: was ich halt eben bei dir oder bei Gerhard Polt oder jetzt auch neu vielleicht, Till Rheiners oder bei ganz vielen neuen Stand-up-Comedians gut finde, ist, dass du halt nie mit diesen Zeigefinger auf die Bühne gegangen bist.

00:42:36: Ich

00:42:36: finde überhaupt, dass Comedy und Kabarett manchmal, weil wir gerade von Till Rheiners reden, so eine wunderbare Kombination eingehen.

00:42:43: Auch in Genremix.

00:42:44: Das ist so was gibt wie ... Comedy, die sich mit richtig gesellschaftlichen Themen beschäftigt.

00:42:50: Und gleichzeitig aber auch die eigene Perspektive.

00:42:53: Das mag ich ja so an Thiel Rainer.

00:42:54: Und das ist etwas, was ich auch immer versucht habe, dass ich mich selbst drunter mache, dass ich das an mir zeige, dass ich Teil des Problems bin.

00:43:04: Und nicht so, wie es im Kabarett lange Zeit so üblich war.

00:43:07: Ich bin super, ihr im Saal seid auch super und wir lachen jetzt gemeinsam über alle Trotto, die jetzt nicht in diesem Raum sind.

00:43:15: um uns zu beweisen, dass wir super sind.

00:43:18: Das ist nämlich der einzige Grund, weil die draußen kriegen sie ja gar nicht mit, dass man sie scheiße findet.

00:43:21: Und eigentlich will man ja als Zuschauer nur hören, was man eh schon denkt.

00:43:26: Nämlich,

00:43:26: dass man super ist.

00:43:28: Dass man super ist.

00:43:28: Ja, das ist ja auch immer komisch, als Hazel so den Switch gemacht hat.

00:43:32: Hazel hat ja immer so zwischen diesen Genres so hin und her gesurft.

00:43:35: Irgendwie mal war sie eine Influencerin, weil war sie eine Podcasterin, weil war sie Kabarettistin, Comedian und so.

00:43:42: Als sie dann so mehr in den Bereich Comedy gegangen ist und Leute, sie noch aus dem Kabarett und von der Heute Show kannten, haben sie sich manchmal so richtig beschwert.

00:43:49: So, die hat jetzt ja gar nicht gesagt, dass sie Angela Merkel blöd findet oder so.

00:43:55: Die hätte uns doch irgendwie die Meinung sagen sollen, die wir eh schon haben.

00:43:59: Kabarett-Typ.

00:44:01: Genau.

00:44:02: Stiftung, Warentest für Kabarett.

00:44:03: Und dann

00:44:03: so ein durchgestrichener Hitler.

00:44:05: Ja.

00:44:05: So ein Servicekabarett, man sagt den Leuten, was sie eh schon denken und das haben wir immer irgendwie total irritierend gefunden.

00:44:14: Ja und gleichzeitig gibt es natürlich dann die Fraktion, die im Kern vielleicht menschenverachtend auf die Welt blickt und auf Leute blickt und das dann als Affront versteht, wenn man sagt, wir möchten jetzt aber nicht mehr... Sexistisches Bild darstellen und dann sagen sie aber dann kann ich ja gar nichts mehr sagen.

00:44:34: und dann denkt man sich aber dann hast du vielleicht auch selber ein Problem in deiner Wahrnehmung

00:44:37: sie wahrscheinlich

00:44:38: ja unter zu wenig Wörter also bei vielen scheitert es ja auch am Wortschatz dass sie einfach nicht die Wörter haben um die Welt so zu beschreiben wie sie vielleicht jetzt ist.

00:44:49: genau es ist ja auch nicht verboten Dinge bestimmt das jetzt sie zu sagen man muss noch mit den Reaktionen klarkommen

00:44:56: Oder den fehlenden genau.

00:44:57: Wie siehst du das mit den Absetzungen der Late-Night-Shows in den USA?

00:45:03: Das ist halt, wie soll ich sagen, das ist halt die Wirtschaft.

00:45:09: Ganz, ganz, kann man auch in der Schweiz sagen, es ist einfach der Kapitalismus.

00:45:14: Das ist

00:45:14: genau der Punkt, was wir nie verstehen oder was viele Leute nicht verstehen, dass einfach ökonomische Entscheidungen auch

00:45:19: sind.

00:45:19: Ja, das sind ökonomische Entscheidungen.

00:45:21: Da gibt es angeblich unabhängige Fernsehsender, die gleichzeitig riesigen Medienkonzernen gehören und die wollen fünfzehn Milliarden verdienen oder nicht verdienen und sie entscheiden sich dafür, die zu verdienen und die Meinungsfreiheit nicht zu hoch zu hängen.

00:45:34: So einfach.

00:45:35: Genau.

00:45:36: Und wenn dann halt in irgendeinem Aufsichtsrat die Mehrheit republikanisch ist, dann ist es vielleicht ein gefundenes Fressen, wenn man eine Sendung, die eh wahnsinnig teuer ist und auf dem absteigenden Ast dann halt noch absägen kann.

00:45:47: Ich

00:45:48: finde es schön, dass in einem Land, wo alle dauernd die Hand am Herzen haben bei der Hymne und die immer vor sich herträgt, wie feste an Werte glauben.

00:45:56: Und ich habe mir jetzt gedacht, die haben schon einen Grund, warum sie das so vor sich her tragen, weil es nicht stimmt.

00:46:01: Weil sonst würde man es gar nicht denken vielleicht, ja das stimmt.

00:46:05: Hast du das denn mitbekommen, dass es jetzt das Riyad Comedy Festival gab?

00:46:09: Ja, ja, natürlich.

00:46:10: Und die ganze Debatte darum.

00:46:11: Und jetzt habe ich gesehen, dass Jessica Kirsten z.B.

00:46:14: ihre Gage gespendet hat, weil es ihr total peinlich war im Nachhinein, dass sie da teilnehmen.

00:46:18: Und wie viel war das?

00:46:18: Und was hat sie gespendet?

00:46:20: Ich weiß nicht, ob das bekannt ist.

00:46:21: Also, mir ist es nicht bekannt.

00:46:23: Aber es war schon seltsam, dass halt eine Vertreterin der Queer-Community in einem Land auftritt, wo man hingerichtet wird, wenn man ... Homosexuelles.

00:46:34: Also es war irgendwie einfach schräg.

00:46:37: Würdest du dort auftreten, wenn ich aus Aujera bin?

00:46:39: Aber die haben ja erst alle, die sind erst alle draufgekommen, dass dort das mit der Meinungsfreiheit nicht so super ist, als es thematisiert wurde, als es auch Kolleginnen und Kollegen thematisiert haben.

00:46:51: Und einer wurde ausgeladen, weil er in den USA ein Witz gemacht hat darüber.

00:46:55: Ich freue mich, die ganzen Sklaven kennenzulernen und dann wurde er wieder ausgeladen.

00:47:00: Ich war ja vor drei Tagen in Riad im Ingres.

00:47:06: Das ist im Innviertel.

00:47:08: Das heißt eigentlich Ried, aber der Österreicher sagt Ried.

00:47:13: Ich habe das jetzt nicht abgesagt.

00:47:18: Sehr gut.

00:47:19: Ich habe noch ein Snack dabei.

00:47:20: Wir essen manchmal Snacks und wir sind also auch während wir aufnehmen, weil ich dann Thomas Reaktion hören möchte auf den Snack.

00:47:28: Und das ist ein Snack, der ist so schräg.

00:47:31: dass man ihn eigentlich niemandem zumuten kann.

00:47:33: Ich glaube aber, dass er dir wahnsinnig gut schmecken wird, weil er abartig oder aber exklusiv ist.

00:47:41: Ja.

00:47:42: Und so

00:47:42: bist du auch.

00:47:44: Es ist Achtung.

00:47:47: Truffle Premium Roasted Seaweed.

00:47:50: Vier Komma fünf Gramm.

00:47:51: Zweiundzwanzig Kalorien.

00:47:53: Und die Marke heißt

00:47:54: Jim.

00:47:55: Eco-Friendly No-Tree.

00:47:57: Willst du probieren?

00:47:57: Also das ist See-Tang mit Trüffeln.

00:47:59: Super.

00:48:00: Hey, so liebt das.

00:48:01: Ich hasse es.

00:48:03: Und jetzt zeigt sich, welches Team du bist.

00:48:07: Kannst

00:48:09: du dich ruhig setzen?

00:48:11: Wenn es dir nicht schmeckt, musst du dich nämlich nach nachsetzen.

00:48:13: Und wenn es dir schmeckt, dann willst du dich fläzen.

00:48:15: Man

00:48:15: kommt so schwer hoch aus diesen Sesseln.

00:48:17: Ja, die sind wirklich wie so eine Windel.

00:48:27: Du magst es nicht?

00:48:28: Ich begibt das irgendwie nix.

00:48:30: Findest du das gut?

00:48:33: Naja, es ist eine relativ gesunde Sache, die gut schmeckt.

00:48:41: Das schmeckt richtig gut.

00:48:41: Es schmeckt natürlich ungesündere Dinge, die besser schmecken.

00:48:45: Aber für eine gesunde Sache schmeckt das ziemlich ... Okay.

00:48:48: Ja, aber es schmeckt halt gesund, genau.

00:48:51: Nein,

00:48:52: nein.

00:48:52: Ich mag, dass es so wie nichts ist.

00:48:54: Also es ist wie einmal am Meer kräftig einatmen.

00:48:57: Mit einem Hauch vom Fisch.

00:48:58: Es schmeckt

00:48:58: halt wie Fischfutter, ja.

00:49:01: Ja, ich glaub, man muss Fisch mögen.

00:49:02: Wenn du keinen Fisch magst, ist das schlecht.

00:49:04: Magst du Fisch?

00:49:05: Ja, schon, aber nicht Fischfutter.

00:49:09: Doch, ich find das super.

00:49:10: Und es gibt halt nichts Besseres, als in einem Regio-Express zweite Klasse zu sitzen.

00:49:15: So eine doppelstöckige Diesel-Lock zwischen Ulm und Schaffhausen und dann so einen exklusiven Snack auszupacken.

00:49:23: Das ist einfach cool.

00:49:24: Dann sitzt man auch sofort alleine, weil alle den Geruch hassen.

00:49:29: Ich habe noch ein kleines, so nennen wir es, eine Art Quiz vorbereitet für euch beide.

00:49:34: Einfach weil ich mir dachte, ich will heute ein bisschen so in die, ich will mich zurücknehmen und ein bisschen in die Moderations, den Moderationshut aufziehen, weil ich da mit so zwei absoluten Legenden hier auf der Bühne bin.

00:49:47: Und da dachte ich mir, ich will mal einfach wissen, ich weiß gar nicht genau, was ihr dazu sagt, also wie ihr das einschätzt.

00:49:55: Wer von euch beiden hat mehr Geld?

00:49:59: Du, auf jeden Fall.

00:50:00: Glaubst du?

00:50:01: Ja.

00:50:01: Weil ich schon so lange mach.

00:50:02: Weil

00:50:03: du schon sehr lange

00:50:03: machst.

00:50:04: Und gut investiert hab.

00:50:05: Ja, denk ich schon.

00:50:05: Aber

00:50:06: nicht in der Schweiz.

00:50:07: Nicht in der Schweiz.

00:50:07: Aber ich bin ja auch... Also ich

00:50:09: könnte Ausschlag geben sein, vielleicht.

00:50:11: Ja, aber ich auch nicht in der Schweiz.

00:50:13: Also ich glaub auf jeden Fall, dass du mehr Geld hast.

00:50:15: Also ich hoff's, weil...

00:50:19: Sonst wär's traurig.

00:50:20: Dreißig Jahre Arbeit.

00:50:22: Für das.

00:50:24: Für

00:50:24: zwölf Euro.

00:50:26: Und der Monat hat er jetzt gerade angefangen.

00:50:34: Meiner, glaube ich.

00:50:38: Find ich so.

00:50:39: Ist klar.

00:50:40: Ich spiele ja immer so.

00:50:41: Ich spiele nicht ganz dieselbe, aber es sind immer Männer mit schweren Problemen.

00:50:45: Also ich glaube...

00:50:46: Furchtbare Männer.

00:50:49: Und ich lasse da gern Männer raus, weil sie die Bühnenfigur ist.

00:50:52: Also ich mach das auch mit Freude und Hingabe.

00:50:55: Kann schlecht sein und es ist Kunst und so.

00:50:57: Also ich glaube schon, das tut besser.

00:50:59: Also ich

00:50:59: glaube auf jeden Fall, wenn man die Frage so formuliert, welche unserer Bühnenfiguren würde ich eher vorlasten an der Supermarktkasse, meine.

00:51:07: Also deine ganz sicher nicht.

00:51:09: Weil das ist ja ganz klar, dass du dir noch irgendwelche Zigarren holst.

00:51:11: Aber ich bin schon ein bisschen schlecht auf den Füßen, wie man gesehen hat und zieht das

00:51:14: schon ein wenig.

00:51:14: Ja, aber da habe ich ja gar kein Legleit.

00:51:15: Ja, das ist mir egal.

00:51:16: Also da pack ich dir noch eine zweite.

00:51:19: Das ist eher noch ein Grund,

00:51:20: dass...

00:51:21: Ja.

00:51:22: Erst recht nicht.

00:51:23: Wer von euch hat, wann hast du dein erstes Bühnenprogramm veröffentlicht?

00:51:29: Ja, im November.

00:51:32: Wer von euch hat seit Jahrzehnten mehr Bühnenprogramme geschrieben?

00:51:39: Ich habe nur eines geschrieben.

00:51:41: Ja gut,

00:51:42: das ist ja wirklich ein wahnsinnig selektiver Blick jetzt.

00:51:44: Also ich habe seit Jahrzehnten mehr und du vor Jahrzehnten deutlich mehr.

00:51:51: Also im Schnitt beide gleich.

00:51:55: Wir sind da wie so am anderen Ende des Spektrums oder du machst mittlerweile, ist uns letztens aufgefallen, irgendwie so ein Programm pro Jahr.

00:52:03: Also es ist erst irgendwie vor kurzem aufgefallen, dass du ja bald die Premiere deines fünften Programms spielst.

00:52:09: Echt?

00:52:09: Ich hatte heute ein Telefonat mit der Frau, die meinen Booking macht und habe zu ihr gesagt, hey, ich habe gerade diese Tabelle gesehen und ich soll ja irgendwie... bevor ich das andere Programm zu Ende gespielt habe, das neue Programm starten.

00:52:22: Du weißt schon, das ist dieses Programm noch gar nicht.

00:52:23: Und sie so, ah nee, das wusste ich nicht.

00:52:25: Ja, das müssen wir verschieben.

00:52:28: Ich kann ja nicht zwei, also wann soll das denn passieren?

00:52:31: Ah, du machst das schon.

00:52:32: Du brauchst noch

00:52:33: nicht so viel

00:52:33: Schlaf.

00:52:34: Du hast jetzt tatsächlich fast jedes Jahr ein Programm gemacht.

00:52:36: Ja,

00:52:37: also das aktuelle habe ich jetzt, ähm, jetzt gerade, jetzt gerade, spiele ich das seit einem Jahr.

00:52:44: Und nächste Woche haben wir Aufzeichnung.

00:52:46: Nee, diese Woche haben wir Aufzeichnung.

00:52:47: Und dann ist es vorbei, quasi.

00:52:48: Der amerikanische Comedy-Rhythmus.

00:52:51: Genau, einfach raus damit.

00:52:52: Solange es noch Geld gibt, hole ich mir das.

00:52:55: Üben üben

00:52:55: üben, dann ein Special und die nächste.

00:52:57: Und wenn ihr mir kein Text mehr einfallen, freie sich ein Burger.

00:53:06: Und du machst so ein Programm

00:53:08: im Jahrzehnt.

00:53:09: Aber das ist dafür dann... auch wirklich sehr gut.

00:53:13: Ja, deine sind auch sehr gut, der Unterschied ist, ich hab lange Zeit immer dazwischen an diesen Filmtrehbüchern halt geschrieben und die waren mir wichtig.

00:53:21: und das war auch, wir waren da zu dritt bei den Brennerfilmen, aber das dauert noch länger, bis drei Männer ein Drehbuch haben, auf das sie sich einigen können.

00:53:31: Und insofern hab ich, ich war nicht faul oder so, ich hab einfach, ich hab schon zu viel gespielt, zu viel... Damals am Anfang wahrscheinlich zu viele kleine Vorstellungen gemacht.

00:53:43: Das passieren uns wahrscheinlich allen, dass wir ein bisschen zu viel Zeit in unseren frühen Jahren auf deutschen Autobahnen verbringen.

00:53:53: Was hast du am meisten am Touren?

00:53:59: Inzwischen schlechte Hotelmatratzen und Kissen.

00:54:03: Das war früher nicht so.

00:54:04: Früher war mir das egal.

00:54:06: Früher dachtest du dir entkissen?

00:54:08: Wow!

00:54:09: Ungeheizte Garderoben.

00:54:16: Sonst.

00:54:18: Ja, dass ich zu viele Termine annehme und während der Tour dann gerne mindestens einen pro Woche weniger hätte.

00:54:25: Ich hasse mich dann.

00:54:27: Ich glaube, dass du

00:54:28: da noch bei so einer Podcast-Show auf der Pühne sitzt.

00:54:32: Ne, was ich glaube und das hast du auf jeden Fall, das hab ich, das hat auch Till Reiner, also das weiß ich einfach persönlich.

00:54:39: Wir können schlecht Nein sagen, weil wir glaube ich, das lieben diesen Moment des Ungewissens.

00:54:46: Also... So funktioniert ja auch Improtheater.

00:54:48: So die goldenen Regel von Improtheater ist ja Yes End.

00:54:51: Immer sagen ja wohl und jetzt sind wir auf dem Mars und hier kommt ein Vampir und impft mich.

00:54:57: Let's go.

00:54:58: Und das Schlimmste was man machen kann ist, ne wir sind gar nicht auf dem Mars.

00:55:02: Wir sind in Zürich und du bist gar nicht ein Vampir und impfen ist blöd.

00:55:08: Und... Das ist natürlich auch beim Spielen so.

00:55:12: Also wenn man mich zu Hause, während ich nicht spiele, fragt, hast du Bock zu spielen, sage ich, auf jeden Fall, das ist doch das Beste der Welt.

00:55:18: Die Leute haben Freude, ich hab Freude, du hast Freude, die du das Booking machst, weil du dann auch noch ein paar Krumen davon kriegst.

00:55:25: Und wenn ich es dann aber auslöffeln muss, denke ich einfach nur, frag mich immer in diesem Moment.

00:55:31: Frag mich nie, wenn ich zu Hause bin.

00:55:33: Ja, ja.

00:55:35: Aber man macht dann weniger.

00:55:37: Also eine Botschaft, dass du dazukommst.

00:55:39: Man wird klüger, allerdings immer zehn Jahre zu spät, dem Lebensalter entsprechend.

00:55:46: Aber das ist ... Ich hab jetzt seit zehn Jahren den Führerschein.

00:55:57: Und ich glaub, ich hab jetzt erst verstanden, wie man auch so

00:55:59: fährt.

00:56:00: Das ist wirklich

00:56:01: so.

00:56:01: Das ist bei allen so, klar.

00:56:04: Wer von euch hat mehr ... Idole getroffen?

00:56:10: Also ich hab wahnsinnig viele idolisch ungetroffen.

00:56:12: Ja, eben.

00:56:14: Sie, also du.

00:56:15: Ja.

00:56:16: Wer ist dein Idol, wen willst du noch treffen?

00:56:19: Ich bringe sie dir alle.

00:56:20: Ja?

00:56:21: DJ Bobo.

00:56:25: Paola.

00:56:27: In meinem Beruf, also am allerliebsten, obwohl das sicher eine kommunikative Katastrophe wäre.

00:56:35: Ich mag die Comedy-Formate von Nathan Fiedler so gern.

00:56:39: Oh Gott,

00:56:40: das ist das

00:56:41: Beste der Welt.

00:56:42: Hast du die Rehearsal-Staffel zwei schon gesehen?

00:56:44: Ja, aber die zwei habe ich angefangen, aber die erste ist so Wahnsinn.

00:56:48: Aber die zwei ist noch viel besser.

00:56:49: Die haben wir vor zwei Wochen beendet.

00:56:51: Ja, die ist super, super geil.

00:56:52: Der ist

00:56:53: so ein Chini.

00:56:57: Die eine Folge, die jetzt nicht mehr bei Paramount ist aus irgendeinem Grund, also bei Paramount in Deutschland.

00:57:03: Paramount Plus hat die Folge gestrichen, wo er so ein Holocaust Awareness Outdoor Brand macht.

00:57:08: Summit Ice, weil er sagt, ja, es gibt halt viele Kleidermarken, die... offen antisemitisch sind und er möchte dagegen ein Zeichen setzen und eine Holocaust Aware Outdoor Brand machen, damit man auch sich zum Holocaust und seinen schrecklichen Seiten bekennen kann, während man draußen sportlich aktiv ist.

00:57:29: Ich habe so eine Jacke, ich hätte die fast angezogen heute, aber die ist immer so ein Ticken zu kühl.

00:57:34: Ja, das ist so cool, dass du das auch kennst.

00:57:36: Ja, ich war eh auch überrascht,

00:57:39: also dass du auch so Bill Hicks und ... Also wirklich, also jetzt auch das neue Special von Marc Maron schon gesehen hast.

00:57:46: Es ist so, ich hab in den nachtziger Jahren als junger Kabarettist in einem Plattenladen in Wien, so in der Ramschkiste gestöbert und da fand ich ein Doppelalbum mit Stand-up X von Woody Allen aus den Sechzigern.

00:58:00: Und das hat mich interessiert, weil den kannte ich von den Filmen.

00:58:02: Und ich hab mir das angehört und dann auch wirklich teilweise mühsam übersetzt, weil das Englisch sehr schlecht war zu der Zeit von mir.

00:58:12: Und das sind so großartige, absurde Geschichten, die so gut geschrieben sind, dass der nie die Stimme forcieren muss.

00:58:19: Der erzählt ganz lakonisch und jeder dritte Satz ist die Pointe und das sind sehr kurze Sätze.

00:58:28: Also das hat mich sehr beeinflusst, glaube ich.

00:58:32: Ich kann eine große Freude, würde ich sagen, wenn man Komödien kennt.

00:58:37: Dann zurückzugehen, das hab ich mir auch dann irgendwann gemacht und dann zum Beispiel von Eddie Murphy oder so die Stand-up Special anzuschauen, weil in den USA gibt's ja ganz klar so diese Treppe, irgendwie die Leute fangen an in den Clubs und dann haben sie irgendwann Special, dann gehen sie zu SNL und dann machen sie eigene Komödie in so Adam Sandler, Eddie Murphy, die haben das alle so gemacht.

00:58:56: Und dann zurückzugehen und sich diese Platten irgendwie wieder rauszukramen und so, das ist schon richtig cool.

00:59:00: Kannst du dir auch unendlich oft dasselbe Programm anhören von anderen Leuten?

00:59:05: Nein.

00:59:07: Nein, offen gestanden nicht.

00:59:09: Ich höre es mir gerne mehrmals an, weil ich ein paar Dinge wissen will, wie ihr das macht.

00:59:14: Oder sie, Hannah Gatesby zum Beispiel, weil wir gerade von tollen Kolleginnen und Kollegen reden, aber dann nicht.

00:59:27: Ich lasse mich so ein, zwei Mal komplett überrollen davon, weil es ja großartig ist.

00:59:32: Und dann schaue ich es mir noch ein bisschen an.

00:59:35: wie das gebaut ist und wie das gemacht ist.

00:59:37: Aber dann nicht mehr.

00:59:38: Weil bei Häsel ist das ganz extrem, die komplette Gegenseite, dass sie manchmal fast wie ein Mantra sich dann ein... Special einfach, also hundert Prozent Fresh, Adam Sandler.

00:59:48: Und das

00:59:49: kannst du dann auswendig fast schon?

00:59:50: Ja, das kannst

00:59:50: du dann auswendig.

00:59:50: Das hast du

00:59:51: wahrscheinlich hundert mal gesehen oder so.

00:59:52: Also so habe ich auch angefangen, mit Comedy in Berührung zu kommen.

00:59:55: Da war ich hier in der Nähe in Bülach, acht, eins, acht, null, in der Schule.

01:00:01: Jawoll, für die Unterlagen, hundert Prozent.

01:00:04: Ähm, Entschuldigung.

01:00:07: Das muss ich mal sagen, wenn sie Bülach sagt, dann muss sie das kurz sagen.

01:00:10: Genau,

01:00:10: sonst kommt Voldemort und... macht ein Laptance.

01:00:15: Da gab es, ich bin halt in einem digitalen Zeitalter zur Schule gegangen, wo alles noch so neu war, dass selbst die Vertreiber von digitalen Medien keine Ahnung hatten, was das bedeutet.

01:00:29: Also man konnte einfach sich eine CD holen in der Mediathek.

01:00:32: Das ist irgendwie eine Bibliothek, die auch CDs anbietet.

01:00:34: Die waren immer super stolz darauf, dass es nicht nur eine Bibliothek ist.

01:00:37: Und Dann konnte man die einfach zu Hause in den Computer reinstecken und dann konnte man sich das alles runterholen und dann gab man die cd zurück und das war Eigentlich.

01:00:45: man hat es einfach verfielfältigt und ich habe das ja nicht verkauft und so das war auch nicht illegal.

01:00:49: aber dann habe ich zu meinem zwölften geburtstag ein mp drei player gekriegt und habe alles was ich in dieser mediatek an comedy gefunden habe.

01:00:57: das war monti python das war eddy isard das war auch wo die ellen habe ich mir alles darauf geladen und ich hatte dann so fünf alben und die habe ich einfach Zwei Jahre lang gehört.

01:01:08: Ich habe nur das gehört.

01:01:09: Ich habe gar keine Musik gehört, nur das.

01:01:11: Und ich mich hat das so beruhigt, dieses Geräusch einfach, also gar nicht inhaltlich, sondern einfach so dieses... Und ich konnte auch gar nicht so gut Englisch, aber ich fand das so angenehm, dass...

01:01:26: Da ist die Welt in Ordnung.

01:01:27: Da ist die Welt wirklich in Ordnung.

01:01:28: Das ist wie ein Ozean, der einfach seine... Natur hat.

01:01:32: Er geht raus und kommt wieder rein.

01:01:34: Aber du

01:01:34: fandest es bestimmt auch ein bisschen geil, dass du das verstanden hast.

01:01:38: Wahrscheinlich.

01:01:39: Ich

01:01:39: hab's aber gar nicht so richtig verstanden.

01:01:41: Also mega viel hab ich nicht verstanden.

01:01:42: Aber ich hab dann natürlich das auch vorgeführt zu Hause und so.

01:01:45: Also ich kam dann so als er dir sagt, Chefs befürte, Chefs befürte.

01:01:49: Und meine Eltern so, oh Gott, wir hätten nach zwei Kindern aufmerksam

01:01:54: sollen.

01:01:54: Nee, weil ich sehe ja auch viel von... Unsere Tochter in dir und umgekehrt und unsere Tochter würde das so feiern oder feiert es so, wenn sie halt ein Witz kennt oder irgendwas weiß, was die anderen vielleicht nicht so verstehen und so.

01:02:07: Also sie kannte ja zum Beispiel auch Made in Switzerland den Song irgendwie.

01:02:10: Drei Monate bevor den dann die ganze Welt kannte und fand es dann immer mega geil, dass sie schon alle Anspielungen kannte und so.

01:02:17: Und ich kann mir schon gut vorstellen, dass du das auch irgendwie, dass das dann wirklich so dein kleiner Schatz war, oder?

01:02:22: Ja, das ist ja auch mega unangenehm, wo unsere Tochter spielt manchmal im Kindergarten Made in Switzerland.

01:02:27: Und dann frage ich, also was heißt das?

01:02:30: Du spielst ja, ich sing das dann und die anderen müssen zu.

01:02:36: Also von dem, was ich eigentlich damit sagen will, ist, für mich hat Kobe die überhaupt nicht so was... Also das ist nicht eine Bestrafung.

01:02:44: Viele denken ja auch so, oh Gott, dann gehst du da auf Tour und spielst dieses Programm hundertmal im Jahr.

01:02:48: Das ist das Tollste der Welt.

01:02:50: Ich kann genau das in meinem Berufsleben machen, was ich sonst in meiner Freizeit alleine mit Kopfhörern machen müsste.

01:03:03: Gnade oder das Glück, es ist ja immer Glück, dass man einen Beruf hat, den man wirklich mag.

01:03:10: Dieses Glück haben so wenige Menschen.

01:03:13: Und wenn dann die Leute, die Erfolg haben, so dastehen und sagen, was sie alles getan haben für den Erfolg, dann denke ich mir immer, sag doch einfach, du hast richtig Glück gehabt.

01:03:24: Ja.

01:03:24: Und genieß es vor allem auch.

01:03:26: Also ich finde nichts schlimmer, als wenn Leute ein gutes Leben haben und es dann nicht genießen.

01:03:32: Dann denke ich echt so, wieso lebst du dieses Leben?

01:03:35: Gibt es doch jemand anderem?

01:03:36: Gibt es doch den Mann mit den Orangen, der hinter dir steht und zitterns?

01:03:40: Ja und bei mir ist es ja Videoschnitt, einfach ich liebe einfach schneiden und Hazel hat das früher nie verstanden.

01:03:45: Ach du hockst dann da... Stundentage wochenlang in einem Keller und schaust immer und immer wieder selber.

01:03:51: Ich habe einfach gesagt, ja ist doch geil.

01:03:52: Ich kann die ganze Zeit klotzen.

01:03:53: Ich kann einfach vierzehn Stunden am Stück klotzen.

01:03:58: In so einem Sessel in der immer gleichen Haltung und ich vergesste halt dann auch alles.

01:04:02: Und das Beste.

01:04:03: Beides

01:04:03: hat mit Musik zu tun und mit Rhythmus.

01:04:06: Weil Schnitt hat ja auch mit Rhythmus zu tun.

01:04:07: Genau.

01:04:08: Ja.

01:04:09: Thomas hat auch irgendwann mal zu mir gesagt, so vor zwei Jahren oder so,

01:04:12: es ist

01:04:13: so perfekt.

01:04:14: Mit dir habe ich jemanden zu Hause, den ich einfach filmen kann und ich sage der Person, was sie tun soll und dann kann ich es einfach stundenlang schneiden.

01:04:28: Ja, das schneiden ist super.

01:04:30: Ich kann es ja nicht selber, aber ich habe zwei Filme als Regisseur gemacht und es ist tatsächlich, als würde man den Film nochmal neu machen.

01:04:37: und wenn man dann Den Editor auch mag.

01:04:40: Ich sitze mal zu zweit, monatelang, weil der hatte ein bisschen mehr Zeit, als normalerweise im österreichischen Film dafür aufgewendet wird und der hatte ein kleines Kind.

01:04:52: Und der hat gesagt, Josef, ich nehme kein neues Projekt an.

01:04:55: Lassen wir uns Zeit für den Film.

01:04:57: Und dann sitzt man wirklich monatelang mit dem im Kämmerchen und am Freitag ladet man ein paar Leute ein, die schauen sich das an, dann überlegt man wieder, was die einem gesagt haben, am Montag schneidet man wieder und verschiebt kleine... Puzzleteilchen hin und her, das ist

01:05:12: super.

01:05:13: Man muss nur halt irgendwann, das hat mich früher fertig gemacht, den Absprung schaffen.

01:05:16: Ja, ja klar.

01:05:17: Weil mir irgendwann früher einfach fertig gemacht, so dieses, ah, ich muss mich jetzt zwischen diesen hundert Versionen für eine entscheiden.

01:05:23: Und das ist ja nie bei hundert Prozent.

01:05:25: Das ist immer, hörst du, bei sieben, neunzig Prozent auf bei, in unserem Fall, siebzig Prozent.

01:05:30: Dann irgendwann

01:05:31: ist es nicht scharf, aber der Take war eigentlich perfekt.

01:05:34: Genau, du hast dann immer so komische Kompromisse.

01:05:36: Den muss

01:05:36: man nehmen natürlich.

01:05:38: Genau.

01:05:38: Den

01:05:38: unschaffen, der gut war.

01:05:39: Und irgendwann, wir haben immer dann gesagt, wenn wir, die Dinge, die wir jetzt noch sehen, gern nach so vielen Wochen, die sind in Ordnung.

01:05:50: Die Dinge, die uns noch nicht gefallen oder die uns nerven, die müssen wir noch weiter bearbeiten.

01:05:56: Ja, und der Witz ist ja, dass man auch immer so ein bisschen... Der Clou ist, dass man immer so ein bisschen Dreck reinschneiden muss.

01:06:01: Also, man muss ab und zu mal ein Schnittbild reinschneiden, was nicht perfekt ist und so, weil es dann dadurch halt lebendig wird.

01:06:06: Sonst ist es wie eine Werbung von ein bis hinten.

01:06:09: Und das ist... Also, ich bin gerade dabei, bei uns einen Schnittplatz einzurichten, der halt mal wirklich genauso ist, wie ich halt Schnittplätze gerne hätte, wo halt wirklich alles passt.

01:06:19: Der ist weg dann.

01:06:20: Ja, der ist weg.

01:06:21: Aber das ist okay.

01:06:22: Wir haben dann so einen Knopf, wo ich drücken kann, wenn es Essen gibt.

01:06:26: Es gibt Seetang mit Trüffel.

01:06:29: Wer von euch hat mehr Preise gewonnen?

01:06:31: Du auch.

01:06:32: Du hast auf jeden Fall mehr abgelehnt.

01:06:33: Du hast zweimal den Romy abgelehnt.

01:06:34: Mega Bosmos.

01:06:38: Ja.

01:06:39: Zweimal Romy Schneider von der Bettkante geschubst.

01:06:43: Nein, nein, nein.

01:06:44: Das war aus

01:06:44: Hochachtung vor Romy Schneider, weil es so ein Scheiß Beliebtheitsfernsehpreis nach so einer Schauspielerin zu benennen, die nie auf Beliebtheit irgendwas gegeben hat, das fand ich eigentlich den Skandal.

01:06:54: Ich habe wegen Romy Schneider die Romy abgelehnt.

01:06:55: Okay, okay, okay.

01:06:57: Und wegen der Frucht der Himbeere auch die goldenen Himbeeren.

01:07:02: Aber wie kommst du dazu und wie genau lehnt man den Preis ab?

01:07:07: Hast du das schriftlich gemacht oder bist du wirklich hingegangen?

01:07:10: Nein,

01:07:11: in Österreich ist so die Rufen an und sagen, wir würden dich nominieren und ich sage, dann könnt mich gern nominieren, aber ich hole sicher nicht ab.

01:07:20: Okay.

01:07:20: Dann nominieren sie dich nicht.

01:07:22: Das ist so in Österreich.

01:07:23: Weil sie wollen einfach dein Gesicht haben.

01:07:25: Sie wollen ja nicht den, das haben das, das wir nicht abholen.

01:07:27: Sie wollen einfach

01:07:28: einen kostenlosen Auftritt und sagen, du kriegst einen Preis.

01:07:30: Dann

01:07:30: war blöderweise, dann war blöderweise aber die Rommel für den erfolgreichsten Film.

01:07:36: Und da habe ich gesagt, soll der Regisseur, der Wolfgang Murmberger hingehen, das war ein Brennerfilm.

01:07:41: Und irgendwie hat der dann erzählt, dass ich diese Sachen nicht annehme.

01:07:50: Und dann haben die das geschrieben.

01:07:52: Und dann waren sie böse und haben sie mir zweimal angeboten, damit ich ablehne.

01:07:57: Es ist Wien, Sturm im Wasser, Glas.

01:08:00: Nicht der Redewert.

01:08:02: Wir haben schon zu viel Zeit mit der Rommi verplämpert.

01:08:05: Ja, das stimmt.

01:08:06: Was würdest du sagen, ist das nervigste an Wien?

01:08:10: Da muss ich echt nachdenken, weil ich gern dort lebe.

01:08:14: Wir glauben übrigens, dass wir irgendwann mal in Wien leben werden.

01:08:16: Wenn wir Rentner sind, dann werden wir so Kuchen essen und einfach nur so durch Wien laufen den ganzen

01:08:21: Tag.

01:08:21: Ja, ihr müsst euch schon eine Liebe haben für diese gepflegte, vor allem der Unfreundlichkeit auch.

01:08:26: Ja,

01:08:27: wie man sagt,

01:08:27: die haben wir.

01:08:28: So süßlich

01:08:29: ja umgemacht wird.

01:08:30: Von unten herab wird man angemacht.

01:08:31: Ich war jetzt in München und ich bin zusammengezuckt bei diesem süßlichen Ton, den die Leute alle haben.

01:08:37: Also das muss man mögen.

01:08:40: Was nervt dann Wien?

01:08:41: Ich würde sagen, Ähm, die, äh, ja, die, die, nee, also, pfft, ist echt schwierig.

01:08:50: Ich bin ein... Das ist auch,

01:08:51: ich kann etwas

01:08:52: sagen.

01:08:52: ...ein richtiger Wien-Liebhaber.

01:08:53: Nee, aber es gibt etwas, was nervig ist an Wien.

01:08:56: Es ist einfach zu weit weg.

01:08:58: Also, du bist ja mega weit weg, weil sonst würde ich, wenn Wien ein bisschen zentraler wäre in der Dachregion, würde ich in Wien leben.

01:09:04: Aber du musst ja erst mal aus Wien rauskommen, dann musst du aus Österreich rauskommen, dann ist ja da noch dieses Vorarlberg, was es einem ja wirklich schwer macht.

01:09:14: Stehen Sie da mit Ihren Mistgabeln, dann bist du erst am Bodensee und dann bist du erst dort, wo die anderen starten.

01:09:19: Weißt du?

01:09:20: Also, es ist einfach nervig.

01:09:22: Es ist sehr, sehr weit weg.

01:09:23: Ich überleg die ganze Zeit was Negatives über Wien, möchte ich gern sagen.

01:09:27: Wien

01:09:27: ist ja auch, hat eine sehr, sehr gute Infrastruktur, muss man auch sagen.

01:09:30: Es ist nämlich so, die öffentlichen Verkehrsmittels sind eigentlich gut im Vergleich zu anderen Städten.

01:09:34: Es ist auch das Miteinander der unterschiedlichen Bevölkerungsteile.

01:09:38: Es funktioniert viel eigentlich.

01:09:40: Es ist auch ehrlich gesagt, wir haben vierzig Prozent... immer noch oder forty-fünf Prozent je nach Wahl Sozialdemokratie.

01:09:47: Das ist auch so eine Insel, wo man sich denkt, da kann ich, da ist noch, da vergeht noch ein bisschen Zeit, bevor dort auch alles dem Bach runtergeht.

01:09:56: Das ist wie eine Insel ein bisschen.

01:09:58: Habt

01:09:58: ihr nicht auch einen funktionierenden Mietendeckel?

01:10:00: Genau,

01:10:00: wir haben die Mittel, also ab unter hundertvierzig Quadratmeter wird festgelegt, wie viel Mitte man verlangen darf.

01:10:11: Schwierig.

01:10:11: Natürlich, die Sozialdemokraten in Wien sind richtige Renaissancefürsten, weil die Wahnsinn seit hundert Jahren an der Macht und das ist unsympathisch natürlich.

01:10:20: Aber insgesamt wird die Stadt ganz gut verwaltet.

01:10:23: Was ich nicht so mag, ist immer so dieses, wo bist du im Dritten?

01:10:28: Bist du im siebten?

01:10:29: Weißt du, in diesen Bezirken?

01:10:31: Ich weiß das doch alles nicht.

01:10:32: Also red doch normal in mir.

01:10:33: Aber

01:10:33: wieso fragen dich die, in welchem Bezirk du bist?

01:10:35: Ja, keine Ahnung.

01:10:36: Die wollen halt wissen, wo ich schlafe.

01:10:37: Die sagen dann so...

01:10:38: Also nur, wo das Hotel ist?

01:10:40: Ja,

01:10:41: dann immer so.

01:10:42: Also ich finde, das hat sowas sehr Exklusives.

01:10:44: Und das mag ich nicht.

01:10:45: Und da fragen dich Wiener und Wienerinnen, die...

01:10:49: Ja, du musst da in den Dritten gehen und ich denke, ich weiß nicht, was das heißt.

01:10:53: Rede mit mir, ich weiß nicht.

01:10:54: Wenn die einen Weg beschreiben, ist das immer so, wir müssen vom siebten in den neunten... Ja,

01:10:58: genau, sie denken irgendwie alle, jeder weiß, was das heißt.

01:11:01: Da geh nicht in den siebten.

01:11:02: Nee.

01:11:07: Das ist zu... zu hochgetuned.

01:11:10: Ne, aber das ist halt wie überall.

01:11:12: Es gibt ja auch dieses Bewusstsein mit der Bezieh, wo ich wohne, der ist der Beste und so, so wie in anderen Städten.

01:11:17: Aber insgesamt kann man sagen, es gibt schon, es gibt auch ein Problem, dass man, dass man mit wenig Geld nicht so einfach total im Zentrum was kriegt, aber es gibt noch genügend, sag ich mal, auch Altbausubstanz, die man mit der U-Bahn erreicht und wo es billigere Wohnungen noch gibt.

01:11:37: Ja, ist so ein Mist, mir fällt jetzt gar überhaupt nichts Negatives ein.

01:11:41: Ich denke weiter nach, es wird schon kommen.

01:11:43: Und

01:11:43: das Landleben, vermisst du das manchmal?

01:11:46: Na ja, mein Bruder ist ja der Bauer jetzt dort, der mit den großen Händen alles reparieren konnte, der mit vier Jahren schon Waschmaschinen zerlegt hat und wieder zusammengebaut, haben nicht funktioniert, aber immerhin, dass er das gemacht hat.

01:11:59: Und der ... Bis gerade noch Bauer ist, kommen dann die Wahl zwischen zwei Söhnen, die das übernehmen könnten.

01:12:08: Und da fahre ich raus und freue mich, dass das alles funktioniert.

01:12:11: Und dann nach drei Tagen kriege ich so eine kleine Becremung, vor allem wenn staubige Arbeiten anstehen.

01:12:18: dann bin ich schnell wieder weg.

01:12:19: Aber ich bin gerne, wir sehen im Bauernhof direkt am Wald, und das dem Wald, den mag ich wahnsinnig gerne.

01:12:24: Ja, der ist ja auch erwiesenermaßen einfach gesund.

01:12:27: Also der Wald ist, ich finde ja nichts erniedriger dem eigenen Geist gegenüber als wie schnell man durch Natur geheilt wird von seinen bösen Gedanken.

01:12:36: Also das ist ein fünftelminütiger... Waldspaziergang, so was Komplexes wie meine Depression heilen soll, das finde ich frech.

01:12:44: So, jetzt wach ich gut zu Schweizer Deutsch.

01:12:46: Das lieben die Leute hier, wenn ich dann auf meine Geheimsprache wechsle.

01:12:50: Es ist übrigens auch super, wenn man, also ich spreche immer Schweizer-Deutsch mit unseren Kindern und in Hessen ist das so wie so ein Zaubertrick, weil die Kinder sprechen auf Deutsch zurück und ich sage dann irgendwas und die Kinder sprechen so, dass sie es verstehen.

01:13:04: Also die Umstehenden.

01:13:06: Und ich mach dann immer irgendwelche Geräusche.

01:13:07: Und dann kommt Deutsch zurück.

01:13:10: Okay, Mama, so machen wir es.

01:13:13: Ich liebe dich auch.

01:13:17: Geht's jetzt, oder ist es still?

01:13:18: Ich rede jetzt extra schnell damit die beide das nicht so gut verstönt.

01:13:22: Als wir zum ersten Mal mit unserer älteren Tochter in der Schweiz waren, war das mega witzig, weil sie dann zum ersten Mal kapiert hat, dass es einen Land gibt, wo alle so reden

01:13:30: gehen.

01:13:38: Ich glaub, es war der erste Tag, wo sie mich nicht für komplett... Das Radio spricht wie meine Mama!

01:13:48: So, ich reine jetzt die Möglichkeit, die Schweiz von der besten Seite zu zeigen.

01:13:51: Das heisst, wenn ihr eine Frage habt, stellen sie laut, stellen sie stolz.

01:13:55: Ihr seid ein unfassbar wichtiger Teil der Mabik.

01:13:59: Und wir tun jetzt einfach mal so, als wäre mir so open-minded wie eine Deutsche oder Österreicher.

01:14:05: Und... Schauen wir euch nicht, es ist schwer.

01:14:08: öffentlich zu reden.

01:14:08: Aber redet einfach, dann wiederhole ich die Frage und dann gehört mir das auf dem Mikrofon.

01:14:13: Gibt es eine Frage an dieser Stelle?

01:14:32: Sehr einfach.

01:14:33: Das Publikum ist toll, die Eintrittspreise sind hoch.

01:14:37: Es gibt auch nachher so ein Pinsel, wo sie die alle über den Bauch streichen.

01:14:46: Was gefällt Ihnen an Zürich nicht?

01:14:50: Boah, ich habe bei Wien schon Schwierigkeiten gehabt und da wohne ich wirklich lang.

01:14:54: Also wenn ich nach Zürich komme, dann habe ich natürlich, bin ich immer nur kurz da und finde alles super.

01:15:01: Und ich finde alles toll.

01:15:05: Und das Einzige, was mir nicht gefällt, ist, dass nur dann so Leute wie ich genießen können, die Geld haben.

01:15:14: Man denkt sich toll, also wenn das, wenn das sich dann auch noch alle leisten können würden, wäre das die ideale Stadt.

01:15:24: Ein sehr betretende

01:15:25: Schwein.

01:15:25: Ja, wirklich.

01:15:28: Können Sie ja nichts dafür.

01:15:30: Alle sagen, was bedeutet das jetzt für mich?

01:15:33: Muss ich irgendwas abgeben von dem, was ich hab?

01:15:35: Nein, Sie müssen das nur genießen.

01:15:38: Ich bin lieber still.

01:15:39: Lassen Sie sich nichts drunterziehen von der Armut.

01:15:42: Ich muss

01:15:42: noch kurz erzählen, das wunderbare Heilungserlebnis, das ich in Zürich hatte.

01:15:46: Ich hatte wirklich ein Heilungserlebnis.

01:15:48: Ich hatte ganz schwere Rückenschmerzen und bin in die Apotheke am Bellevue gegangen.

01:15:55: In Unkenntnis, dass das eine Spezialapotheke ist.

01:15:58: Die ist nämlich, die Geschichte wird, ich komm da hin und so ein junger Assistenz sagt, nein, da wird die Frau Magister, wird mit ihnen entsprechen wegen komplementären Medizin.

01:16:09: Und dann, ich wusste ja gar nicht, was das ist, weil bei uns heißt das nicht so.

01:16:12: Und dann kam so eine Persönlichkeit von Apothekerin mit Katzenbrillen.

01:16:22: Und hat mir gesagt, sie hat ... genau die Idealen grobulieren.

01:16:26: Ich glaub aber nicht dran.

01:16:28: Und sie hat gesagt, das ist völlig egal.

01:16:31: Ich soll das nehmen.

01:16:33: Und wenn es nicht wirkt, soll ich in zwei Tagen wieder hier stehen und ihr das sagen.

01:16:39: Und es war am zweiten Tag alles gut.

01:16:44: Heilung durch Angst.

01:16:55: Bevor ...

01:16:56: Bevor ihr euch noch abschließende Fragen überlegen könnt, noch eine von mir.

01:16:59: Du zitierst ganz oft, heute auch wieder, Helmut Qualtinger, glaube ich heißt ja.

01:17:05: Was, ich kenne ihn gar nicht.

01:17:07: Was würdest du empfehlen, als Einstieg in sein

01:17:09: Werk?

01:17:09: Das kann man, man kann das nicht mehr so gut verstehen, was der gemacht hat, weil der hat schon sehr, der hat Kabarett gemacht, richtig im Bezug zu diesem Vermieften.

01:17:23: Wien, der fünftiger Jahre, wo es jeder sich richten konnte, die irgendwie einen gekannt hat, wo eine Decke des Schweigens über die Verbrechen der Nazizeit gebreitet wurden.

01:17:33: Und er hat dann eine Fernseh, ein ein einstündiges Fernsehstück, Fernsehspiel gemacht, wo ein Mann in einem Keller erzählt seine ganze Biografie vor der Nazizeit, während der Nazizeit.

01:17:45: Und es war diese Typisch österreichische Biografie von einem Opportunisten, der sich so überall durchschlängelt.

01:17:54: Und das war zur Primetime im österreichischen Fernsehen.

01:17:58: Und der hat ein ganzes Land zum Aufschreien gebracht.

01:18:01: Anfang der Sechzigerjahre war das.

01:18:06: Ich kenne gar niemanden, der so was mit seinem Land erreicht hat.

01:18:10: An einem speziellen Moment die große Lüge eines Landes.

01:18:15: Beim Namen zu nennen, sodass es das ganze Land hören kann.

01:18:21: Man kann ihn aber durchaus, finde ich, sehr gut einschätzen und für Merken, wie toll er war, aufgrund der Filmrollen, die er gespielt hat.

01:18:33: Der hat ganz tolle Filmrollen gespielt.

01:18:37: Das letzte Rolle war einer der Mönche bei der Name der Rose.

01:18:42: Ah,

01:18:43: wirklich?

01:18:43: Ach, krass,

01:18:44: okay.

01:18:44: Spielt er mit der versoffenen Nase, den Mönch, der eher dem Alkohol zugeneigt ist.

01:18:50: Und es gibt einige Verfilmungen, auch Literaturverfüllungen, großartige, wo er mitgespielt hat.

01:18:55: Sean

01:18:55: Connell spielt auch mit, oder?

01:18:56: Genau, ja.

01:18:57: Ja, okay, krass.

01:18:59: Gibt es noch drei abschließende Fragen

01:19:01: hier vorne?

01:19:06: Ja.

01:19:08: Herr Haader, wo treffen wir uns, wenn ich das nächste Mal nach Wien komme?

01:19:12: Das ist jetzt, da müsste man als Wiener sagen, im Stammcafé oder so, weil ich bin tatsächlich jemand, der, das ist ganz komisch, aber ich bin jemand, der geht, der steht auf und ich mag nicht zu Hause mit dieser Büroarbeit anfangen, die man am Vormittag in unserem Beruf machen muss, Mehl beantworten.

01:19:29: Und ich gehe immer in ein Café.

01:19:31: Und das muss aber dann natürlich ein sein, dass halb leer ist, wo man seine Ruhe hat und alles tun kann.

01:19:36: Wo

01:19:36: solche Leute nicht hinkommen.

01:19:38: Naja, nein, aber... Kommen ja nicht alle heute gleichzeitig hin, das jetzt hören.

01:19:45: Aber ich meine damit, es gibt dieses Café leider nicht mehr bei mir, weil das Caféhaus Sterben ist blöd in Wien.

01:19:52: Dass das ein paar gute Caféhäuser, die nicht touristisch sind, zugesperrt haben.

01:19:57: Aber gute Chancen hat man, glaube ich, am ehesten im Café Rüdigerhof.

01:20:03: Das ist hinterm Nachschmack.

01:20:04: Das ist ein schönes Café, wo eigentlich Jugendstil und dann haben die sechziger Jahre noch mal drüber gefärbt.

01:20:13: Das ist auch wirklich toll, architektonisch.

01:20:16: Und es ist nicht so ein feines Café, ist so ein Vorstadtcafé, wo Rentner am Mittagessen kommen, aber auch die Studenten bis in die Puppen feiern und so.

01:20:25: Das ist ein gutes Café, Café Rüdigerhof.

01:20:28: Wann stehst du auf?

01:20:29: Weil du hast ja einen Beruf, wo du eigentlich einen Tagesablauf deiner Träume einfach leben kannst.

01:20:34: Wie sieht der aus?

01:20:35: Wann gehst du ins Bett?

01:20:35: Wann stehst du auf?

01:20:36: Ich gehe meistens um eins schlafen erst, wenn ich spiele und stehe dann erst um neun auf meistens.

01:20:41: Okay,

01:20:41: aber da kriegst du gute acht Stunden?

01:20:44: Wenn ich Glück hab.

01:20:45: Es ist halt im Alter so, wenn man spielt, dann baut man das Adrenalin immer so gut ab und da gibt's dann manchmal so Wachphasen.

01:20:54: Aber da lese ich Bücher.

01:20:55: Also

01:20:55: wir haben jetzt quasi noch das Rest Adrenalin von Riat.

01:20:58: Ja, genau.

01:21:00: Riert im Inkreis.

01:21:02: Mein Trick für nicht einschlafen ist, ich habe ein E-Book, das hat schwarze Seiten und weiße Buchstaben und ist auf ganz runtergedimmt.

01:21:11: Und da lese ich dann so zwei Seiten und dann schlafe ich weiter.

01:21:15: Und das

01:21:15: gute beim E-Book ist auch, es ist nicht so schwer, dass es einen verletzt, wenn es einem ins Gesicht fällt.

01:21:19: Weil das ist ja wirklich bei früher, bei haptischen Büchern, ab fünfhundert Seiten konnte das richtig gefährlich werden.

01:21:26: Nicht, dass ich jemals so ein dickes Buch gelesen hätte.

01:21:28: Ich seh jetzt übrigens jetzt, wo das Saarlicht ein bisschen heller ist.

01:21:32: Werde ich wieder dran erinnert, dass ja auch Gerhard da ist, dein langjähriger Kompagnon, der mit dir immer auf Tour ist, der sitzt da hinten.

01:21:39: Und Fun Fact, die einzige Person, die mir, glaube ich, seit zehn Jahren sehr zuverlässig zum Geburtstag gratuliert.

01:21:46: Jedes Jahr krieg ich eine Nachricht von Gerhard, die ist auch immer total schön formuliert und ich freue mich da jedes Mal so richtig drüber.

01:21:53: Also das ist echt so... Schaut dort an Gerhard.

01:21:55: Also

01:21:55: ich würde sogar sagen, ein Applaus für den Gerhard.

01:21:57: Ja,

01:21:58: super Gerhard.

01:22:06: Und der Gerhard hat er mir übrigens, glaube ich, nicht zum Geburtstag gratuliert.

01:22:09: Aber ist okay, neunter Dezember.

01:22:11: Tschüss.

01:22:13: Gibt es eine abschließende Frage?

01:22:15: Da lasst es jetzt natürlich unglaublich viel Druck auf dieser Person, die diesen Abend beenden.

01:22:20: Oh,

01:22:20: wow, ja.

01:22:20: Guck mal, so viele extrovertierte Leute, so Männer mit so mega krassen Brillen sind hier.

01:22:25: Was geht

01:22:25: denn

01:22:26: ab?

01:22:26: Es sind alles Leute, die.

01:22:27: ich möchte jetzt gar nicht euch zunahtreten.

01:22:30: Aber ich glaube, durch den schwindenden Kontrast zwischen Haar und Hautfarbe neigt man im Alter dazu, mit markanten Brillen für den nötigen Pep im Gesicht zu sorgen.

01:22:43: Das ist

01:22:43: cool,

01:22:44: das ist cool.

01:22:48: Es sind die Paradelle wie ein Eyebrow der Fünfzig-Plus-Männer.

01:22:54: Hiddet.

01:22:55: Jetzt sind wir an dem Punkt des Abends, wo Hazel einfach alles scheißegal ist.

01:22:57: Wo ich

01:22:58: mach werde.

01:22:59: Wo Hazel sich denkt, ach, scheiß drauf, ich bin eh bald weg.

01:23:01: Jetzt zeig ich einfach noch irgendwas.

01:23:03: Scheiß

01:23:03: drauf, so reich wie der Hader werde ich auch noch.

01:23:07: Ich überlege gerade, also wenn ... dass hier weiß wird, nämlich auch so eine Brille.

01:23:13: Auf

01:23:13: jeden Fall.

01:23:14: Entweder machst du die dann kleiner und dann bist du richtig crazy.

01:23:16: Ja, dann überhaupt.

01:23:18: Falls er hier grau wird und hier die Farbe behält.

01:23:21: Mal gucken.

01:23:22: Ja.

01:23:23: Wenn es unter dreißig Prozent Sozialdemokraten geht, dann schaffst du das.

01:23:27: So, aber jetzt wollen wir gar nicht von diesem wunderschönen, also wichenschöner Mann mit einer noch schöneren Brille.

01:23:35: Eine total politische Frage.

01:23:43: Nehmen euch eure Kinder überhaupt noch ernst?

01:23:46: Und wenn ja, ist es ein Problem.

01:23:50: Ist eine gute Frage.

01:23:52: Also dich nehmen sie total

01:23:55: ernst.

01:23:55: Ich bin ja so die Quatsch, Frau

01:23:58: zu Hause.

01:23:58: Die

01:23:58: Trashnudel.

01:24:00: Boah, wir haben ja, du warst jetzt drei Tage nicht zu Hause, wir haben Frau Holle geschaut.

01:24:04: Als das Baby in Mittagsschlaf gemacht hat, weil das finde ich immer sehr lang.

01:24:07: Diese zwei Stunden, wenn das Baby schläft, nicht dann alleine mit der Vierjährigen, was Sinnvolles machen soll.

01:24:12: Und dann wird

01:24:13: einfach geglotzt.

01:24:14: Und wir haben Frau Holle geschaut.

01:24:16: Ich glaub, eine Verfilmung von ... aus den Babelsberg-Studios.

01:24:20: Das ist ja mal ein richtig gestörter Film.

01:24:23: Der ist in einem Studio gedreht, wo dann auch die Bäume so aus Papier gebastelt sind.

01:24:29: Und Frau Holle, Frau Holle spricht

01:24:31: so.

01:24:31: Ich bin Frau

01:24:32: Holle, du musst mir die Betten

01:24:33: schütteln.

01:24:34: Und man denkt einfach nur so, Gott, dieses Kind wird nie wieder schlafen können.

01:24:39: Und dann fand sie es total toll, dass sie es nochmal gucken wollte.

01:24:42: Und ich habe gesagt, wir gucken den jetzt einfach nochmal.

01:24:43: Und wir haben zweimal am Stück Frau Holle geschaut.

01:24:46: Wirklich?

01:24:48: Das

01:24:48: erfahre ich so.

01:24:50: Ja, so bin ich geschützt.

01:24:52: Und dann hat sie zu mir gesagt, weißt du Mama, das ist so cool, der Papa würde das nie mit mir machen.

01:24:58: Was?

01:25:04: Ich liebe das.

01:25:05: ja, wenn ich, als ich mit ihr mal eine längere Autofahrt hatte und dann haben wir so Hörspiele gehört, wenn man so... ältere Märchen anhört und dann irgendwann merkt so, oh, das ist ein ganz alt Märchen.

01:25:16: Da hat niemand drüber geguckt.

01:25:19: Welches Märchen war das?

01:25:20: Das fängt irgendwie an.

01:25:22: Äh, ein König hatte zwei Töchter.

01:25:24: Nein, das ist Frau Holle!

01:25:25: Und das fängt auch so an, der Film fängt auch so an, der erste Satz ist, es war eine Mutter, die hatte zwei Töchter, eine war schön und fleißig, und die andere hässlich und faul.

01:25:37: Und unsere

01:25:37: Tocher so ...

01:25:41: Shit, dat not!

01:25:43: Aber was war das denn auch noch das andere mit diesen Prinzen, wo es dann hieß, der hatte irgendwie ganz viele Prinzessinnen, und dann war das so ultra-assistischer.

01:25:51: Ah, die war gelb und ja, ja.

01:25:53: Ja,

01:25:53: genau.

01:25:54: Und wo ich dann dachte, oh, okay, aber dann ... Also, ich hatte dann auch nicht die Kraft, das zu wechseln.

01:25:57: Ich hab dann einfach gedacht, ja.

01:26:00: Egal.

01:26:01: Da müssen wir jetzt alle ... Es ist

01:26:02: vielleicht König Drosselbart, und dann sitzt sie die, weil der eine singt

01:26:05: zu gelb.

01:26:06: Genau, es ist König Drosselbart, und der Prinz hat irgendwie ganz viele Prinzessinnen, und die gefallen ihm alle nicht aufgrund von krassistischen Merkmalen.

01:26:15: Die eine konnte einfach nicht aufhören, ihre Hüften zu wackeln, wenn Musik erklagt.

01:26:21: Die dritte wollte immer den Rütli schwur machen, wenn sie Käse sah.

01:26:27: Aber da hab ich gemerkt, dass ich das coole Elternteil bin.

01:26:31: Seltsamerweise werde ich dadurch ernst genommen, weil ich finde du bist zwar der, wo sie Angst haben, aber also richtig ernst nehmen die

01:26:38: nicht.

01:26:38: Nee, den nehme ich überhaupt nicht.

01:26:40: Ich habe halt so das Gefühl, da muss ich vielleicht noch ein bisschen einordnen.

01:26:44: Ich habe halt das Gefühl, dass das Leben, gerade bei der Älteren, die schon ein bisschen mehr checkt, also die Junge, die checkt ja noch gar nichts.

01:26:49: Das ist einfach nur, die ist einfach so... Bagger!

01:26:52: Bagger!

01:26:53: Die sagt immer Bagger, nein, das ist so das, was sie sagen kann.

01:26:57: Und ich habe

01:26:57: das Gefühl, dadurch

01:26:58: dass das... Leben von der Vierigen Sohn.

01:27:00: Wenn das hinter für bekannt ist, dass sie zu ganz kleinen Kindern ganz toll Beziehungen aufbauen können.

01:27:06: dass das Leben von der Vierjährigen so verrückt ist, dass ich da manchmal halt ein bisschen gegenhalten muss.

01:27:11: Weißt du so?

01:27:11: Also wir waren.

01:27:12: ja, ich war mit ihr in Stockholm als Vorbereitungsreise auch unter anderem für deinen Auftritt in Stockholm und bin zurückgekommen und wir haben am Gepäckband gewartet und dann kam so eine ältere Frau und hat mit ihr so ein bisschen geredet und dann hat sie so gesagt, wo kommt denn ihr jetzt her?

01:27:25: Und sie so, wir waren in Stockholm und dann so, was habt ihr da gemacht?

01:27:29: Meine Mutter, Hazel Brugger, hat da einen Auftritt und danach waren wir bei Björn von Abba.

01:27:39: Und die ältere Frau so, ja, ja, schön.

01:27:44: Ja, ja.

01:27:46: So war's bei mir auch.

01:27:49: Und dann muss ich dann manchmal so, ja, jetzt wird's reizt dann aber auch mal wieder.

01:27:53: Sag

01:27:53: das niemals mehr.

01:27:57: Nee, also, ich hab halt immer die ... Angst, das ist wirklich eine Angst, die ich hab, dass ich will nicht, dass die Leute sagen, die Töchter von Heiseburger sind Diven.

01:28:06: Also ich will immer so, dass sie sich trotzdem halt anstrengen und auch...

01:28:10: Auch mal selber eine Kamera halten.

01:28:11: Auch

01:28:11: mal selber net zu allen sind.

01:28:13: Weil die Schärfe ziehen.

01:28:13: Net zu allen sind und so weiter.

01:28:15: Und da muss man natürlich irgendwie Regeln haben und ein bisschen...

01:28:20: Ja, und ich meine, sie weiß jetzt halt, wenn sie die Betten nicht schüttelt, dann wird Pech über ihrem Haupt ausgeschüttet.

01:28:27: Bist du noch aus Abschließendes zu den Zürcher sagen?

01:28:31: Ja, ich bedanke mich für die Einladung.

01:28:33: Es war wirklich ein Abend, und die mich auch sehr viel gewonnen habe und erfahren habe.

01:28:39: Und es war für mich auch ein großes Vergnügen.

01:28:42: Ja, ich behaupte nicht, dass es mit mir ein großes Vergnügen war.

01:28:46: Nur für den Fall, dass ihr findet, es wäre mit mir ein Vergnügen gewesen.

01:28:49: Doch was?

01:28:49: Wollte ich euch sagen, für mich war es auch ein großes Vergnügen.

01:28:54: Josef Vada!

01:28:57: Thora Schmitzer!

01:28:58: Hazel Broga!

01:29:10: Wird Ihnen präsentiert von?

01:29:12: Hazel Broga und Thora Schmitzer.

01:29:17: Produktion.

01:29:18: Viel Spaß GmbH.

01:29:21: Ausführende Produktion, Sound, Intro, Autro, Sounds, Recherche, Partnerin bei Seven One.

01:29:48: Wir bedanken uns fürs Hören, Kommentieren, teilen, Weiter empfehlen und eine Bewertung.

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